Premiere im Stadttheater: Jedermann (stirbt)
Premiere: jedermann (stirbt)
Von Ferdinand Schmalz
Regie: Servé Hermans
Musikalische Leitung: Tobias Hofmann
Bühnenbild: Servé Hermans
Kostümbild: Katrin Busching
Dramaturgie: Daniel Theuring, Ludo Costongs
Theatervermittlung: Lena Hilberger
Mit: Ingrid Cannonier, Jan Gebauer, Marc Simon Delfs, Sarah Horak, Karolina Nägele, Richard Putzinger, Peter Rahmani, Fabio Savoldelli, Sarah Schulze-Tenberge, Victoria Voss, Matthias Zajgier
Die Zeiten sind hart, aber Jedermann feiert. Extravagante Partys im herrlichen Garten, blühendes Leben und Reichtum. Man bleibt natürlich unter sich, weit weg von Armut und Fremden. Hohe Mauern schirmen sie vor dem sich draußen anbahnenden Unruhen ab. Doch wenn der »arme Nachbar Gott« und die »Buhlschaft Tod« vorbei-
schauen wollen, helfen auch die Mauern nicht.
In dem zeitgenössischen Gaukler-Spiel von Ferdinand Schmalz, das 2018 den Nestroy-Theaterpreis erhielt, steht der erfolgreiche Börsenspekulant im Mittelpunkt. Ein »jedermann«, irdischer, heutiger und unter stetigem Druck. Schmalz überträgt Hugo von Hofmannsthals »Spiel vom Sterben des reichen Mannes« brillant in ein Heute und verwebt die ewigen Topoi von Leben, Sterben und Sexualität mit der Gier nach Geld und der Angst vor dem Nichts. Eine Parabel auf die Fragen der Verantwortlichkeiten, der Schuld knallharter Spekulanten an der Vernichtung der Umwelt und der Ausbeutung anderer. Ein »jedermann«, der seine Nachwelt für den Wohlstandserhalt
ausliefert, der niemand anderes ist als wir.
Premiere: 2. Oktober 2021, Großes Haus
Servé Hermans (*1981) studierte an der Maastrichter Theaterakademie und arbeitete unter anderem als Schauspieler für Het Zuidelijk Toneel und das NT Gent. Servé Hermans arbeitete mit Regisseuren wie Johan Simons, Dimiter Gotscheff und Domien Van Der Meiren zusammen. Als Regisseur interessiert er sich für gesellschaftliche Themen und bevorzugt große Tableaus mit viel Musikalität. Seit 2015 ist er mit Michel Sluysmans künstlerischer Leiter der Toneelgroep Maastricht. Dort inszenierte er u.a. »Othello« (2015), »Emma« (2018), »König Lear« (2018) und »The Great Gatsby« (2020). In dieser Spielzeit ist er das erste Mal in Ingolstadt und zeichnet sich neben der Regie auch für das Bühnenbild verantwortlich. Hermans war sofort begeistert von »(R)Evolution« und wird das Stück auch in Maastricht inszenieren.
Ferdinand Schmalz (*1985) studierte Theaterwissenschaft und Philosophie in Wien und absolvierte den Lehrgang Forum Text in Graz. Bereits mit seinem Erstlingsstück »am beispiel der butter« erhielt er 2013 den Retzhofer Dramapreis, zahlreiche Einladungen zum Mülheimer Dramatikerpreis und als Nachwuchsdramatiker folgten u.a. mit seinen Stücken »dosenfleisch« (2016) und »der thermale widerstand« (2017). 2017 erhielt Schmalz den Ingeborg-Bachmann-Preis.