Die OP-Maske – Mittagsvisite im Deutschen Medizinhistorischen Museum
In der Mittagsvisite des Deutschen Medizinhistorischen Museums am Dienstag, 14. Juli, um 12.30 Uhr stellt Sammlungsleiter Alois Unterkircher eine frühe Schutzmaske aus der Museumssammlung vor. Sie gehörte zur Operationsausrüstung von Professor Karl Wessely, der von 1924 bis 1935 (und dann wieder ab 1945) die Universitäts-Augenklinik in München leitete. Zusammen mit einem Schutzkittel sollte sie seine Patienten und wohl auch ihn selbst vor einer Ansteckung schützen.
Ohne die Erkenntnisse der Bakteriologie gegen Ende des 19. Jahrhunderts, dass Krankheiten wie die Tuberkulose durch Tröpfcheninfektion übertragen werden, wäre eine solche Maßnahme nicht denkbar gewesen. Doch spätestens seit diesem Zeitpunkt entbrannte eine Debatte über den gegenseitigen Schutz für Arzt und Patient in medizinischen Einrichtungen. Allerdings dauerte es bis zur Einführung von Einmal-Masken in den 1960er Jahren, dass die Schutzkleidung zum unwidersprochenen Standard wurde.
Seit dem 27. April gilt in Bayern die Maskenpflicht zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Seitdem müssen in allen öffentlichen Verkehrsmitteln oder Geschäften Mund und Nase bedeckt werden. Egal ob durch eine selbstgenähte Maske, eine Einmal-Schutzmaske oder einen umgebundenen Schal – das Stückchen Stoff soll die Weitergabe von ansteckenden Tröpfchen weitestgehend verhindern. Innerhalb kürzester Zeit ist die Mund-Nase-Schutzmaske zum Alltagsgegenstand geworden. Unterkircher zeigt in der Mittagsvisite, dass derartige Mund-Nase-Bedeckungen in der Medizin schon lange ein Thema sind.
Die halbstündige Mittagsvisite findet im Seminarraum „Christa Habrich“ statt. Der Eintritt ist frei. Aufgrund der aktuellen Beschränkungen ist die Teilnahme nur mit Voranmeldung an der Museumskasse und Angabe der Kontaktdaten möglich (Tel. 0841305-2860, dmm-kasse@ingolstadt.de). Im Museum muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden – auch während der Veranstaltung. Bei entsprechender Nachfrage wird die Mittagsvisite um 13.30 Uhr wiederholt.
Foto: OP-Maske aus dem Jahr 1925, Bild: Alois Unterkircher