Ingolstadt-today kassiert Rüge vom Deutschen Presserat
Die Berichterstattung von Ingolstadt-today zur Ingolstädter Kommunalwahl ist ein Fall für den Deutschen Presserat geworden. Dort wurde Beschwerde eingelegt – und diese hatte Erfolg. Der Deutsche Presserat hat zwischen dem 8. und 10. Juni neun Rügen ausgesprochen, davon einige wegen unklarer Trennung von Anzeigen bzw. Wahlbwerbung und redaktionellem Teil. Außerdem rügte das Gremium eine Redaktion wegen einer verdeckten Doppelfunktion eines Autors – letztere Rüge bezieht sich auf das Medium Ingolstadt today. Der Presserat begründet die Rüge folgendermaßen:
Gescheiterter Stadtrats-Kandidat kommentiert als Journalist die politische Konkurrenz
INGOLSTADT-TODAY.DE wurde wegen eines schweren Verstoßes gegen das Gebot zur Trennung von Tätigkeiten nach Ziffer 6 des Pressekodex gerügt. Ein Autor des Portals war als parteiloser Kandidat für die CSU bei der Kommunalwahl gescheitert. In der Folge kritisierte er in einem Kommentar die neue Zusammensetzung des Stadtrats. Ohne auf seine Kandidatur hinzuweisen, kommentierte der Autor auch den Wahlkampf des zur CSU gehörenden Oberbürgermeisters und dessen Konkurrenten. Der Beschwerdeausschuss sah in der verdeckten Doppelfunktion des Autors einen Verstoß, der geeignet ist, die Glaubwürdigkeit der Presse zu beschädigen. Das Portal hätte für diese Berichterstattungen einen parteipolitisch ungebundenen Kollegen beauftragen oder zumindest den Interessenkonflikt offenlegen müssen.