Ein Solardach für Ingolstadts Autobahnbrücke?

Schon seit über 3 ½ Jahren ruht bei der Stadt Ingolstadt ein Antrag der ÖDP-Stadträte Raimund Köstler und Fred Over, die Stadt Ingolstadt möge dem Bundesverkehrsministerium ein Pilotprojekt schmackhaft machen, um Ingolstadts Autobahnbrücke mit einem Solardach zu versehen.

Wiederbelebt hat den Antrag nun vor allem ein Bericht im Donau Kurier – „Solarstrom von der Straße“ vom 26.08.2025 – zu einem ersten Pilotprojekt für ein Solardach über einer Staatsstraße in Bayern, für dessen Inbetriebnahme sich auch Ministerpräsident Markus Söder und Verkehrsminister Christian Bernreiter Zeit genommen hatten. 

Daher bitten nun Köstler und Over Ingolstadts Oberbürgermeister, den Herren Söder und Bernreiter Ingolstadts Donaubrücke ausdrücklich ans Herz zu legen und um deren Unterstützung zu bitten, um auch das Bundesverkehrsministerium auf diese Schiene zu setzen.

Die beiden ÖDP-Räte hatten ihrem Antrag 2022 gestellt, als ein allererstes Pilotprojekt in Deutschland im Bau war. Mit der Autobahnbrücke sollte also eine ganz andere Größenordnung als Folgepilot in die Diskussion eingebracht werden, bei dem es nicht nur um Energiegewinnung geht: Man erwartet sich damit auch eine höhere Lebenserwartung eines aufwändigen Brückenbauwerks, eine gesteigerte Verkehrssicherheit vor allem bei winterlichen Straßenverhältnissen und einen effektiven Lärmschutz.

Dass es noch viel Ausbaupotential für die Solarenergie in Bayern gibt, die allein aus Energiegewinnungssicht betrachtet zu günstigeren Preisen zu erschließen sind, ist Köstler und Over bewusst: Sie denken dabei etwa an die vielen ungenutzten Dachflächen öffentlicher Gebäude und die Potentiale durch PV-Überdachungen von Großparkplätzen, auf welche derzeit Frankreich massiv setzt. Dennoch sollte aus ihrer Sicht der vielfältige Nutzen eines überdachten Brückenbauwerkes nicht unterschätzt und daher beim weiteren Ausbau nicht übergangen werden.

Abschließend bringen Köstler und Over noch einen anderen Gedanken ins Spiel: „Die Krönung dieses Unterfangens wäre natürlich, wenn es mit Blick auf das Gesamtvorhaben Energiewende auch noch gelänge, die anfallenden Kosten des Piloten so aufzuteilen, dass es für Bürger der Region – etwa über die Bürgerenergiegenossenschaft Ingolstadt – von Interesse sein könnte, sich an diesem Leuchtturmprojekt finanziell zu beteiligen. Denn ohne die Bürger schaffen wir die Energiewende nicht.“ 


Antrag an den OB Dr. Michael Kern:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

unser obiger Stadtratsantrag steht auch nach über 3 ½ Jahren noch immer ohne Verweis auf weitergehende Bearbeitungsschritte im Ratsinformationssystem. Daher nun diese Anfrage:

Gibt es derzeit irgendwelche Aktivitäten in der Verwaltung, um hierzu einen Schritt voranzukommen? Falls dem nicht so sein sollte möchten wir hiermit auf den Artikel „Solarstrom von der Straße“ im Donau Kurier vom 26.08.2025 und ein erstes Pilotprojekt für ein Solardach über einer Staatsstraße in Bayern verweisen. 

Uns ist sehr wohl bewusst, dass wir mit diesem Antrag 2022 und damit zu einem recht frühen Zeitpunkt, zu dem erst ein allererstes Pilotprojekt in Deutschland im Bau war, unsere Autobahnbrücke als Piloten in die Diskussion bringen wollten: Für eine größere, vielfältigen Nutzen versprechende Anlage in Bezug auf höhere Lebenserwartung eines aufwändigen Brückenbauwerks, einer gesteigerten Verkehrssicherheit vor allem bei winterlichen Straßenverhältnissen und einem effektiveren Lärmschutz nebst der Energiegewinnung.

Wenn sich Ministerpräsident Markus Söder und sein Verkehrsminister Christian Bernreiter die Zeit für die Inbetriebnahme des aktuellen Projektes in Nähe des Münchener Flughafens nehmen, dann sehen wir uns natürlich grundsätzlich mit unserem Antrag bestätigt. Und dann sollte es auch möglich sein, den beiden Herren als nächste herausfordernde Projektstufe die Ingolstädter Autobahnbrücke über die Donau schmackhaft zu machen. 

Es ist unbestritten so, dass es noch viel Ausbaupotential für die Solarenergie in Bayern gibt, die allein aus Energiegewinnungssicht betrachtet zu günstigeren Preisen zu erschließen sind: Man denke etwa an die vielen ungenutzten Dachflächen öffentlicher Gebäude und die Potentiale durch PV-Überdachungen von Großparkplätzen, auf welche derzeit Frankreich massiv setzt. Dennoch sollte der vielfältige Nutzen eines überdachten Brückenbauwerkes nicht unterschätzt und daher beim weiteren Ausbau nicht übergangen werden.

Vor diesem Hintergrund würden wir Sie bitten, den Herren Söder und Bernreiter Ingolstadts Donaubrücke ausdrücklich ans Herz zu legen und um deren Unterstützung zu bitten, um auch das Bundesverkehrsministerium auf diese Schiene zu setzen.

Die Krönung dieses Unterfangens wäre natürlich, wenn es mit Blick auf das Gesamtvorhaben Energiewende auch noch gelänge, die anfallenden Kosten des Piloten so aufzuteilen, dass es für Bürger der Region – etwa über die Bürgerenergiegenossenschaft Ingolstadt – von Interesse sein könnte, sich an diesem Leuchtturmprojekt finanziell zu beteiligen. Denn ohne die Bürger schaffen wir die Energiewende nicht. 

Mit freundlichen Grüßen

gez. Raimund Köstler                                gez. Fred Over

Stadtrat                                                     Stadtrat


Pressestelle/ÖDP Stadtratsfraktion