„Eine win-win-Situation für alle Beteiligten“
Jakob Streller, Caritas-Koordinator für Freiwilligendienste, verabschiedet
Jakob Streller (62), Leiter der Freiwilligendienste beim Diözesan-Caritasverband Eichstätt, scheidet am 1. Juli dieses Jahres aus seinem Amt aus und tritt die Freizeitphase seiner Altersteilzeit an. Caritasdirektor Alfred Frank und sein Stellvertreter Andreas Steppberger dankten Streller heute bei einem Abschlussessen für seine geleistete Arbeit und verabschiedeten ihn offiziell aus seinem Caritasdienst.
Streller war seit dem 1. April 2003 beim Caritasverband. Er wurde als Innenrevisor zum Aufbau einer Revisionsabteilung eingestellt. Diese Tätigkeit führte er bis September 2018 aus. Seit Juli 2011 hatte er nach dem Wegfall des Zivildienstes den Auftrag, die Entwicklung der Jugendfreiwilligendienste Bundesfreiwilligendienst (BFD) und Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zu begleiten. Dafür übernahm er die neue Stabsstelle Freiwilligendienste.
Spannende Aufgabe
„Es war eine spannende Aufgabe, ein selbst laufendes System Pflichtdienst in ein freiwilliges Engagement umzuwandeln“, beschreibt er seine damalige Motivation, die Freiwilligendienste bei der Caritas zu koordinieren. Und heute meint er rückblickend: „Sehr erfreulich und schön war es, allen Bewerberinnen und Bewerbern ein gutes und passendes Platzangebot zu vermitteln. Es war für mich ein innerliches Glücksgefühl, anderen helfen zu können, einen Platz zu ergattern, um sich weiterzuentwickeln.“ Einzelne Bewerber hätten sich nach Ablauf des Dienstes dankbar für die tolle Zeit und die persönliche Horizonterweiterung zurückgemeldet und berichtet, eine Ausbildung oder ein Studium gestartet zu haben oder einen neuen Arbeitsplatz angetreten zu haben. „Das war auch ein Gewinn für die Einsatzstellen. Eine win-win-Situation für alle Beteiligten!“
Die einzige negative Erfahrung, die Streller machte, sei der Stopp der Finanzmittel durch den Bruch der Ampelkoalition im November 2024 gewesen. „Wir konnten keine Plätze mehr belegen, da die Finanzierung für die Folgejahre 2025/2026 nicht gesichert war. Dies hatte eine negative Ausstrahlungswirkung auf die Arbeitsplätze der Pädagogik und der Seminare. Letztendlich hätten wir unsere Arbeitszeiten reduzieren müssen, um das Finanzloch auszugleichen. Gott sei Dank ist es nicht dazu gekommen“, so Streller. Im März 2025 erlaubte das Bundesfinanzministerium dem Bundesfamilienministerium, den Trägern für das kommende Jahr bis zu 100 Millionen Euro verbindlich zuzusagen.
Fast 690 „Bufdis“ in 14 Jahren
Nach Mitteilung des Caritas-Koordinators haben insgesamt bis heute 687 „Bufdis“ in den letzten 14 Jahren einen Dienst bei den Einsatzstellen der Caritas und dieser angeschlossenen Einrichtungen durchlaufen oder beginnen diesen noch in nächsten Monaten. „Das waren im Durchschnitt jedes Jahr 49 Personen. Weitere 67 BFD-Vereinbarungen wurden geschlossen, deren Bewerber vor Dienstbeginn abgesagt haben. Sie hatten zum Beispiel kein Visum erhalten oder hatten einen Studienplatz oder Ausbildungsplatz überraschenderweise bekommen.“
Jakob Streller wünscht sich, dass es zu einem Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst kommt. „So wären alle Beteiligten – Freiwillige, Träger und Einsatzstelle – sicher, dass der Dienst gestartet und letztendlich refinanziert werden kann. Und so würde ein Desaster wie beim Bruch der Ampelkoalition vermieden.“
Nachfolgerin von Jakob Streller in der Leitung der Freiwilligendienste bei der Caritas ist Sarah Strasser.
Foto: Der Leiter der Caritas-Freiwilligendienste, Jakob Streller (Mitte), wurde von Caritasdirektor Alfred Frank (rechts) und dessen Stellvertreter Andreas Steppberger verabschiedet. Frank überreichte Streller zum Dank für seinen langjährigen Dienst einen hölzernen Engel. Foto: Caritas / Peter Esser
Pressestelle/Caritasverband für die
Diözese Eichstätt e.V.