Mehr Wertschöpfung, mehr Standortsicherheit durch: „Mehr Audi im Audi!“
- Jörg Schlagbauer, Vorsitzender des Audi Betriebsrats: „Wir wollen „Mehr Audi im Audi“, denn das bedeutet mehr Wertschöpfung und Sicherheit für den Standort.“
- Bernhard Stiedl, DGB-Landesvorsitzender Bayern: „Verhandlungen müssen zu tragfähigen und nachhaltigen Lösungen für Beschäftigte und Unternehmen führen.“
- Karola Frank, Vorsitzende IG Metall bei Audi: „Spar-Forderungen des Audi Vorstands nicht akzeptabel für Belegschaft, Betriebsrat und IG Metall.“
- Christian De Lapuente, DGB-Organisationssekretär: „Unsicherheit über die Zukunft von Audi in der Belegschaft und in der Stadt Ingolstadt greifbar.“
Ingolstadt, 6. Januar 2025 – Harte Zeiten. Audi steht vor großen Herausforderungen: Neue Wettbewerber aus China drängen dort massiv in den Markt und übernehmen Marktanteile, die angekündigten Zölle der Trump-Regierung würden das Geschäft auf dem US-Markt zukünftig erschweren und der europäische Absatzmarkt tritt auf der Stelle. Hinzu kommen technologische Umbrüche hin zur E-Mobilität und Digitalisierung der Fahrzeuge. Die Transformation des Unternehmens ist im vollen Gange. In dieser Situation fordert der Audi Vorstand fordert massive Einsparungen von den Beschäftigten. Karola Frank, Vorsitzende der IG Metall bei Audi und Jörg Schlagbauer, Vorsitzender des Betriebsrats informierten den DGB-Landesvorsitzenden Bernhard Stiedl sowie den DGB-Organisationsekretär für Ingolstadt und Mitglied des regionalen Transformationsnetzwerks im Programm „Bayern Innovativ“ der Bayerischen Staatsregierung, Christian De Lapuente über die aktuelle Situation und die vom Audi Vorstand geforderten Sparmaßnahmen, Outsourcing-Vorhaben und Pläne zum Personalabbau sowie den diesen Vorstellungen entgegengesetzten Zukunfts- und Entwicklungsplan der Arbeitnehmervertretung und der IG Metall.
Jörg Schlagbauer, Vorsitzender des Audi Betriebsrats Ingolstadt: „Die Pläne des Audi Vorstands sind ein Frontalangriff auf die Beschäftigten und die bestehenden Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen. Es geht hier schließlich um die beruflichen und persönlichen Perspektiven unserer Kolleginnen und Kollegen – und um Audi. Unser Audi Zukunfts- und Entwicklungsplan setzt dagegen auf „Mehr Audi im Audi!“. Also mehr Investitionen und Insourcing in die Stammwerke für mehr Wertschöpfung. Eine marktorientierte und technologieoffene Produktentwicklung für mehr Vorsprung durch Technik. Eine bessere technischen Flexibilität zum gleichzeitigen Bau von E-Fahrzeugen, Hybrid und Verbrennen für den Erhalt der strategischen Handlungsfähigkeit in der Produktion und der dortigen Arbeitsplätze.“
Karola Frank, Vorsitzende der IG Metall bei Audi: „All die Forderungen des Audi Vorstands können und werden wir – Belegschaft, Arbeitnehmervertretung du IG Metall – so nicht akzeptieren. Allein die bisher bekannten Forderungen des Audi Vorstands zum Outsourcing ganzer Betriebsbereiche, zum Einsatz vermehrter Leiharbeit und der Verringerung von Ausbildungsplätzen beinhalten einen erheblichen Personalum- und abbau der Stammbelegschaft. Hinzu kommen Forderung nach gravierenden Einschnitten in die Entgelttarifverträge, bei den Erfolgsbeteiligungen, den Bonuszahlungen an Führungskräfte und weiteren Personalzusatzleistungen. Eins ist klar: Wir werden als IG Metall gemeinsam mit dem Audi Gesamtbetriebsrat um jeden Arbeitsplatz, um die Stammwerke und um die Zukunft der vier Ringe kämpfen!“
Bernhard Stiedl: „Audi steht wie die gesamte deutsche und bayerische Automobilindustrie vor großen Herausforderungen. Die Transformation und die wirtschaftliche Rahmendaten erfordern deshalb strategische und organisatorische Anpassungen, die aber nicht einseitig auf dem Rücken der Belegschaft ausgetragen werden dürfen. Die Sorgen der Beschäftigten um Arbeitsplätze in Ingolstadt kann ich als ehemaliger IG Metall Bevollmächtigter für Ingolstadt und damaliger Audi Aufsichtsrat sehr gut nachvollziehen. Ich bin zuversichtlich, dass Betriebsrat und IG Metall gemeinsam mit dem Unternehmen in konstruktiven Verhandlungen tragfähige Lösungen finden werden, die sowohl die Anliegen und Interessen der Beschäftigten schützen als auch die Zukunftsfähigkeit des Standorts nachhaltig sichern.“Christian De Lapuente, DGB-Organisationsekretär für Ingolstadt erklärte: „Weniger verkaufte Autos, hoher Transformationsdruck – es ist seit langem klar, dass sich auch bei Audi einiges ändern wird. Daher ist auch die Unsicherheit in der Belegschaft und bei den Bürgerinnen und Bürgern seit geraumer Zeit greifbar. Das Ziel muss sein, dass Audi am Standort Ingolstadt langfristig wettbewerbsfähige Autos baut und gleichzeitig die Belegschaft von den Veränderungen nicht überfordert wird. Bei Audi arbeiten rund 40.000 Menschen aus Ingolstadt und der Umgebung. Dazu kommen noch zahlreiche Zuliefererbetriebe. An all den Arbeitsplätzen hängen Familien dran. Der Vorstand darf dabei nicht aus den Augen verlieren, dass gute Autos gute Arbeit von qualifizierten und motivierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern voraussetzt.
FOTO: (v.l.n.r.) Bernhard Stiedl, DGB-Landesvorsitzender und Christian De Lapuente, DGB-Organisationssekretär für Ingolstadt informierten sich bei der Vorsitzenden der IG Metall bei Audi, Karola Frank und Jörg Schlagbauer, Vorsitzender des Betriebsrats über die vom Audi Vorstand geforderten Sparmaßnahmen, Outsourcing-Vorhaben und Pläne zum Personalabbau sowie dem Zukunfts- und Entwicklungsplan der Arbeitnehmervertretung für Investitionen, Technologieoffenheit, Standortentwicklung, moderne Arbeitsplätze und mehr Wertschöpfung.
Kurz: Mehr Audi im Audi!
Pressestelle/Ralf Mattes-Gesamtbetriebsrat / Betriebsrat Ingolstadt