Betrüger mit Schockanruf erfolgreich – Kriminalpolizei ermittelt
Wieder erbeuteten sogenannte Callcenterbetrüger am vergangenen Montagnachmittag (14.10.2024) in Ingolstadt einen hohen fünfstelligen Bargeldbetrag.
Gegen 15:00 Uhr meldete sich eine angebliche Kriminalbeamtin telefonisch bei einem in Ingolstadt lebenden Ehepaar und berichtete von einem sehr schweren Unfall, den die Tochter verursacht haben soll. Dabei sei eine schwangere Frau und ihr Ungeborenes getötet worden. Die bevorstehende Haftstrafe sei nur noch durch eine sofortige Kautionszahlung abzuwenden.
Aus Sorge um die Tochter übergab das Ehepaar gegen 18:00 Uhr schließlich die geforderte Bargeldsumme, die sie bereits anderweitig für einen bevorstehenden Autokauf abgehoben und bei sich zu Hause aufbewahrt hatten, in der Sauerstraße an einen vermeintlichen Bankmitarbeiter zum Zählen und Weiterleiten an die Staatsanwaltschaft.
Täterbeschreibung (Abholer):
Männlich, kräftig, ca. 170 cm groß, ca. 50 Jahre alt, nackenlanges Haar, auffallend ungepflegte Zähne, osteuropäisches slawisches Erscheinungsbild. Er trug bei der Geldentgegennahme eine zweifarbige dunkle Jacke und entfernte sich zu Fuß aus der Sauerstraße in Richtung Rathausplatz.
Die Kriminalpolizei Ingolstadt hat die Ermittlungen übernommen und gibt folgende Verhaltenstipps:
- Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an! Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruftaste!
- Rufen Sie den angeblich betroffenen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an!
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen!
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!
- Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
- Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter!
Weitere Informationen zum Thema Schockanruf bzw. Betrug über Messengerdienste finden Sie im Internet auf den Seiten der Präventionskampagnen LEG AUF! und „Lösch das!“.
Polizeipräsidium Oberbayern Nord