Belegschaft leidet unter Managementversagen
Linke Ingolstadt fordert klare Zukunftsperspektive
Die Linke Ingolstadt zeigt sich alarmiert über die jüngsten Entwicklungen bei VW und CARIAD. Die Aufkündigung von Tarifverträgen und Beschäftigungsgarantien bei VW sowie die Diskussion über Stellenabbau bei CARIAD stellen eine Zäsur dar, die die Belegschaft hart trifft. Der Volkswagen-Konzern verweist auf die schwierige ökonomische Lage und Probleme bei der Entwicklung der neuen elektrisch angetriebenen Fahrzeugmodelle. Die Linke sieht dies als strategische Fehlentscheidungen des Managements, deren Konsequenzen nun auf die Beschäftigten abgewälzt werden.
Besonders skandalös ist für die Linke, dass VW im selben Zeitraum Rekordgewinne in Höhe von 4,5 Milliarden Euro an seine Aktionäre ausschüttete, während das Unternehmen während der Corona-Pandemie von staatlichen Hilfen, einschließlich Kurzarbeitergeld, profitierte. Dies stellt für die Partei eine inakzeptable Praxis dar, bei der öffentliche Mittel zur Sicherung von Arbeitsplätzen genutzt wurden, nur um anschließend die Beschäftigungsgarantie aufzukündigen und Stellen abzubauen.
„Wir fordern, dass auch die Führungsebene und Eigentümer von VW Verantwortung übernehmen und alles in ihrer Macht stehende tun, um die Transformation hin zu nachhaltiger und digitaler Mobilität ohne Massenentlassungen zu bewerkstelligen“, betont die Kreisvorsitzende der Linken, Eva Bulling-Schröter.
In diesem Zusammenhang sei auch ein klares Bekenntnis zu CARIAD und seinen Beschäftigten dringend erforderlich. Diese erfuhren erst kürzlich aus den Medien von VWs fast 5 Milliarden US-Dollar Beteiligung am amerikanischen Automobil-Startup Rivian, das ähnliche Leistungen wie CARIAD anbietet und so dessen Position als Softwareschmiede von VW infrage stellt. Welche Auswirkungen diese Investition auf die Belegschaft von CARIAD haben wird, ist jedoch noch unklar.
Der ehemalige Stadtrat Christian Pauling fordert daher, dass die Stadt Ingolstadt sich für den Fortbestand von CARIAD einsetzt. „Die strategischen Entscheidungen von VW haben erheblichen Einfluss auf die Anzahl gut bezahlter Arbeitsplätze und unsere Einnahmen aus der Gewerbesteuer hier in Ingolstadt“, betont Pauling. Zudem wünscht sich Stadtrat Roland Meier, dass Forderungen aus der Belegschaft, auch kleinere Elektroautos in Ingolstadt zu produzieren, vom Management ernst genommen werden.
Es müsse endlich klar sein, dass die Lösung für die Verkehrswende und die Sicherung der Arbeitsplätze in der Produktion von bezahlbaren, kleinen Elektrofahrzeugen sowie in der intelligenten Vernetzung verschiedener Verkehrsträger liege. Jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, zu investieren, um zukunftsfähige Jobs in der industriellen und Softwareproduktion in Ingolstadt zu schaffen und abzusichern.
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Die Zahlen zur Dividende und die Kritik an der Unternehmensführung basieren auf den Ausschüttungen von 4,5 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2023 [oai_citation:2,Dividend | Volkswagen Group](https://www.volkswagen-group.com/en/dividend-15991) [oai_citation:1,Volkswagen shareholders formally approve actions of Board of Management and Supervisory Board and adopt resolution on dividend for 2023 | Volkswagen Group](https://www.volkswagen-group.com/en/press-releases/volkswagen-shareholders-formally-approve-actions-of-board-of-management-and-supervisory-board-and-adopt-resolution-on-dividend-for-2023-18418).
Pressestelle/DIE LINKE Ingolstadt