Wie sinnvoll ist eine zweite PV-Anlage?
Wie sinnvoll ist eine zweite PV-Anlage?
VerbraucherService Bayern gibt Antworten
Wer sich einmal für eine Photovoltaik-Anlage entschieden hat, blickt meist auf gute Erfahrungen zurück. Warum also nicht erweitern, wenn noch Platz vorhanden ist? Eine zweite Anlage
bietet die Möglichkeit, mehr als bisher vom selbst erzeugten Strom zu verbrauchen. Die Energieberatung des VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) erklärt, dass eine zweite PV-Anlage in jedem Fall mehr Autarkie bedeutet, sich aber nur in zwei Fällen auch finanziell lohnt:
1. Wenn die Haushalte mehr Strom benötigen, beispielsweise durch die Anschaffung einer
elektrischen Wärmepumpe oder eines Elektroautos. 2. Wenn die neue Anlage ausschließlich
der Volleinspeisung dient.
Eine vorhandene 10-kWp-Anlage erzeugt in den meisten Einfamilienhäusern bereits ohne Erweiterung mehr Strom, als der Haushalt verbraucht. „Dennoch ist eine zweite Anlage ein Schritt auf
dem Weg zu mehr Autarkie“, so Petra Herzog, VSB-Energieberaterin. Mehr Photovoltaik sorgt
dafür, dass Verbraucher*innen auch mehr Strom aus eigener Erzeugung verbrauchen. Allerdings
speisen Verbraucher*innen mit einer zusätzlichen Anlage auch einen höheren Anteil des erzeugten Stroms ins Netz ein. Der eingespeiste Strom wird zwar mit bis zu 8,11 Cent pro Kilowattstunde (kWh) vergütet, eine selbst erzeugte und verbrauchte Kilowattstunde spart jedoch – je
nach individuellem Strompreis – etwa 30 Cent Strombezug ein. Wer anteilig mehr Strom einspeist als selbst nutzt, hat eine schlechtere Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage. Kommt ein Elektroauto ins Haus oder stellen die Verbraucher*innen die Beheizung auf eine elektrisch angetriebene
Wärmepumpe um, erhöht sich der Strombedarf. Auch das wäre ein Grund für die Anschaffung
einer zweiten Photovoltaikanlage.
Auch ohne neues Elektromobil oder neue Wärmepumpe ist eine zusätzliche PV-Anlage unter
Umständen interessant. Vor allem dann, wenn die zweite Anlage der „Volleinspeisung“ dient.
Das bedeutet, dass der gesamte Stromertrag der zweiten Anlage in das Stromnetz eingespeist
und nicht selbst verbraucht oder gespeichert wird. Bei dieser Variante ist die Einspeisevergütung für den Strom aus der zweiten Anlage höher und liegt bei Anlagen bis zu zehn kWp aktuell bei
12,87 Cent pro kWh.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Kooperation mit dem VerbraucherService Bayern hilft bei allen Fragen zu PV-Anlagen. Sie ist je nach Angebot kostenfrei oder kostenpflichtig
(30 Euro). Die Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Terminvereinbarung unter Tel. 0800-809 802 400. Die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale erfolgt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie unter https://www.verbraucherservice-bayern.de/themen/energie/ist-eine-zweite-pv-anlage-sinnvoll.