„Grüne Oasen in der Dürre: Wie Naturgärten unsere Umwelt retten“
„Über hundert Gartenfans versammelten sich in Zuchering, um von Experten zu lernen, wie man trotz Trockenheit Artenvielfalt fördert.“
Vergangene Woche war die Sportgaststätte Zuchering Schauplatz eines außergewöhnlichen Ereignisses, das über hundert Natur- und Gartenbegeisterte aus der Region und darüber hinaus anzog. Der Vortrag „Naturgarten für Einsteiger“ lockte nicht nur lokale Gäste an; auch überregionale Besucher fanden den Weg, angelockt von der Aussicht auf wertvolle Erkenntnisse für das Gärtnern unter extremen Bedingungen.
Im Mittelpunkt des Interesses stand die renommierte Expertin Birgit Helbig aus Abenberg, die durch Brigitte Krach, die Vorsitzende des Stadtverbandes, herzlich begrüßt wurde. Helbig, bekannt für ihre Expertise in der Planung und Bauüberwachung von Naturgärten für Bioland, spezialisiert sich auf die Herausforderungen, die sonnige und trockene Böden mit sich bringen. Ihre Mission: zu zeigen, dass auch in Gebieten mit überwiegend Lehmboden, wie sie in Ingolstadt vorzufinden sind, lebendige und widerstandsfähige Gärten entstehen können.
Der Klimawandel stellt unsere heimische Flora und Fauna vor große Herausforderungen. Helbig unterstrich die Dringlichkeit der Lage mit der erschütternden Vorhersage, dass wir innerhalb unseres Lebens einen dramatischen Rückgang der Artenvielfalt erleben könnten – bis zu einem Viertel aller weltweiten Arten steht auf dem Spiel. Deutschland allein beheimatet 30.000 Insektenarten und 100 Brutvogelarten, deren Existenz durch den Verlust natürlicher Lebensräume bedroht ist.
Ein wesentlicher Teil von Helbigs Vortrag widmete sich den Vorteilen heimischer Pflanzenarten. Im Gegensatz zu exotischen Pflanzen, die oft wenig mehr als dekorative, aber ökologisch nutzlose Elemente sind, bieten einheimische Gewächse nicht nur Nahrung, sondern auch Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Darüber hinaus gab die Expertin praktische Tipps zur Gestaltung von Naturgärten, wie das etappenweise Mähen, um Tiere zu schützen, und die Schaffung lebendiger Strukturen wie Wege, Mauern und Mosaik-Lebensräume.
Besonders hervorgehoben wurde die Möglichkeit, einen Naturgarten durch den Stadtverband der Obst- und Gartenbauvereine Ingolstadts zertifizieren zu lassen, was als Qualitätssiegel für nachhaltige und tierfreundliche Gartenpraktiken dient. Zudem empfahl Helbig die Website NaturaDB für fundierte Pflanzenhinweise und verwies auf den lokalen Naturgartenexperten David Seifert aus Pörnbach-Puch als kompetente Anlaufstelle für die Umsetzung von Naturgartenprojekten.
Der Vortrag in Zuchering war nicht nur eine Informationsquelle, sondern auch ein Aufruf zum Handeln. Er machte deutlich, dass jeder Einzelne durch die Anlage und Pflege von Naturgärten einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt und zur Bewahrung der Artenvielfalt leisten kann. In einer Zeit, in der der Klimawandel greifbare Auswirkungen zeigt, erscheint der Aufbau von grünen Oasen, die Dürreperioden überstehen und Lebensräume bieten, dringlicher denn je.
Näheres unter: Gartenbauverein
Pressemitteilung Gartenbauverein
Bildinformationen
- OGV-Vortrag Naturgarten: Petra Flauger
- Gartenbauverein Ingolstadt-Ringsee: Petra Flauger