Kälteiglus für Obdachlose
Stadt Ingolstadt startet innovatives Pilotprojekt
Die kalte Jahreszeit hat begonnen. Die winterlichen Temperaturen sind besonders hart für Obdachlose und bergen die Gefahr für Erfrierungen. Sie haben oft keinen Ort, an dem sie sich vor der eisigen Kälte schützen können. Zwar stehen in Ingolstadt ausreichend Notschlafplätze bereit, um jedem Obdachlosen eine feste Unterkunft anbieten zu können. Dennoch gibt es immer wieder Menschen, die das aus unterschiedlichsten Gründen nicht wollen.
Sicher und mobil
In Ingolstadt gibt es nun eine weitere Möglichkeit, um Obdachlosen in dieser schwierigen Zeit zu helfen: Kälteiglus. Die Iglus wurden speziell für obdachlose Menschen entwickelt und bieten einen warmen und sicheren Schlafplatz. Sie sind aus stabilem Material und mit isolierenden Schichten versehen, um die Kälte draußen zu halten. Ein weiterer Vorteil der Iglus ist ihre Mobilität. Durch den leichten Auf- und Abbau können sie je nach Bedarf an verschiedenen Orten aufgestellt werden.
Die Stadt Ingolstadt hat in einer Pilotphase diese Kälteiglus angeschafft, die als Notfallunterkunft für Obdachlose dienen sollen, die keinen regulären Notschlafplatz aufsuchen möchten. Von einem tschechischen Start-up konzipiert, werden sie bereits in anderen Städten erfolgreich eingesetzt. Die Kälteiglus schützen vor Unterkühlung, Frostbeulen und Erfrierungen. Sie sollen helfen, obdachlose Menschen vor lebensgefährlichen Minus-Graden bei Übernachtungen im Freien zu schützen.
In Ingolstadt wurden auf der Grünfläche neben dem Volksfestplatz zwei Kälteiglus aufgestellt. Der Standort wurde in Absprache mit den zuständigen städtischen Ämtern gewählt. Die Örtlichkeit ist leicht zu erreichen und schützt vor neugierigen Blicken. Dieses Gebiet bietet aber trotzdem genügend soziale Kontrolle, um möglichen Übergriffen und/oder Vandalismus vorzubeugen.
Die Kontrolle der Belegung der Kälteiglus erfolgt durch Mitarbeiter des Sozialamtes. Diese kümmern sich ebenso bei Verschmutzungen, etc. Bei höherer Nachfrage können weitere Kälteiglus aufgestellt werden.
Das Sozialamt informiert die Obdachlosen durch persönliche Ansprache und in einem mehrsprachigen Faltblatt.