Vertreterversammlung des Diözesan-Caritasverbandes tagte in Plankstetten
Caritasrat und Delegierte für Deutschen Caritasverband gewählt
Vertreterversammlung des Diözesan-Caritasverbandes tagte in Plankstetten
Bei der Vertreterversammlung des Caritasverbandes für die Diözese Eichstätt am Freitagnachmittag im Kloster Plankstetten sind die Mitglieder des Caritasrates sowie die Delegierten für die Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes neu gewählt worden. An der Versammlung nahmen rund 50 stimmberechtigte Mitglieder der Vertreterversammlung teil. Diese ist das oberste Organ des Diözesan-Caritasverbandes.
Experte für Sozialrecht gewonnen
In den Caritasrat wurden erneut der Leiter der Caritas-Sozialstation Neumarkt, Josef Bogner, der Steuerberater Dieter Kastl, der Liegenschaftsverwalter im Ruhestand Reinhard Schober und der Rechtsanwalt Dr. Raphael Vergho gewählt. Neu gewählt wurde der Jurist Dr. Thomas Beyer, der Professor an der Fakultät für Soziale Arbeit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und ein Experte auf dem Gebiet des Sozialrechtes ist. „In unserem Sozialrecht ist die katholische Soziallehre umgesetzt. Dafür kann man sich begeistern“, sagte Beyer, der evangelischer Christ ist und sich auf seine neue Aufgabe freut. Beyer ersetzt die am 1. April verstorbene Schwester Maria Elisabeth Marschalek OSF. Der vom Bischof berufene Vorsitzende des Caritasrates, Dr. Josef Schmidramsl, würdigte die Verstorbene mit den Worten: „Sie war ein wunderbarer Mensch, eine vorbildliche Ordensfrau und eine Überzeugungstäterin für die Caritas.“ Weitere Mitglieder des Caritasrates sind Caritaspräses Alfred Rottler und der Amtschef der Diözese Eichstätt, Thomas Schäfers. Der Caritasrat hat die Funktion eines Aufsichtsrates. Seine Aufgabe ist es, die Geschäftsführung des Vorstandes des Diözesan-Caritasverbandes zu überwachen.
Als künftige Delegierte des Eichstätter Verbandes im Deutschen Caritasverband wurden Norbert Bittner, Leiter der Abteilung Pflege und Wohnen beim Caritasverband, Brigitte Radeljic-Jakic, Leiterin des Caritas-Kinderdorfes Marienstein, und Gerlinde Stark, Geschäftsführerin der Caritas-Sozialstation Gaimersheim, gewählt. Sie werden gemeinsam mit Caritasdirektor Alfred Frank und dessen Stellvertreter Andreas Steppberger die Eichstätter Interessen auf Bundesebene vertreten. Bittner ist Nachfolger der aus dem Caritasverband ausgeschiedenen Hedwig Kenkel, Stark Nachfolgerin von Wendelin Kiefer.
Caritasdirektor Alfred Frank informierte in einem Rückblick auf das Jahr 2022: „Der Ukrainekrieg verbunden mit der Energiekrise und dem Inflationshoch waren allgegenwärtig.“ Zunehmend Hilfesuchende habe es vor allem bei der Bahnhofsmission, der Flüchtlings- und Integrationsberatung sowie bei den Kleiderkammern gegeben. Die Allgemeine Sozialberatung sei die wichtigste erste Anlaufstelle geblieben, „zumal sich seit Corona die Erreichbarkeit von Ämtern deutlich verschlechtert hat“. Die Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen hätten weiter an Bedeutung gewonnen, weil die steigenden Energiepreise zu einer Überschuldung von mehr Menschen geführt hätten. „Der Fachkräftemangel bleibt weiter ein zentrales Thema.“
Insgesamt vier Millionen Euro sind Frank zufolge im Jahr 2022 in bauliche Verbesserungen geflossen, davon 600.000 Euro in das Caritas-Seniorenzentrum Abenberg sowie jeweils 300.000 Euro in die Caritas-Seniorenheime Eichstätt und Schwabach sowie ins Caritas-Kinderdorf Marienstein und die Caritas-Wohnheime und Werkstätten Ingolstadt.
Rainer Rösl von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft CURACON GmbH machte die Vertreterinnen und Vertreter darauf aufmerksam, dass die Gewinn- und Verlustrechnung im Geschäftsjahr 2022 mit einem Jahresfehlbetrag von 954.000 Euro abgeschlossen habe. Als Begründung führte er vor allem an: „Trotz gestiegener Erträge konnten die deutlichen Personalkostensteigerung von 5,7 Prozent und die weiterhin gestiegenen Materialkosten von 3,6 Prozent nicht ausgeglichen werden.“ Rösl geht aber davon aus, dass der Caritasverband weiterhin die satzungsgemäßen Aufgaben auf wirtschaftlich solider Basis gut erfüllen kann.
„Entdecke, wer dich stärkt“
Caritaspräses Alfred Rottler ging in seinem geistlichen Wort auf das diesjährige Leitwort des Bonifatiuswerkes „Entdecke, wer dich stärkt“ ein. Dieses Motto können auch gut für die Caritas gelten, denn in der Caritas gebe es vieles, was stärkt. Hierfür nannte Rottler vor allem Einrichtungen der Jugendhilfe, die es jungen Menschen ermöglichten, „ihr Leben selbst anzupacken“ sowie die zahlreichen Beratungsdienste im Sinne von „Hilfe zur Selbsthilfe für Ratsuchende“.