Mietspiegel wird nach Intervention der FREIEN WÄHLER nachgearbeitet
Als Mitte Juli im Ingolstädter Finanzausschuss der Mietspiegel vorgestellt wurde, gab es viele Unklarheiten. Denn bei den Ergebnissen, die ein externes Büro ermittelt hatte, waren an manchen Stellen die Wohnlageneinstufungen teilweise nicht oder nur schwer nachvollziehbar. Die FREIEN WÄHLER und Hans Stachel, der Vorsitzende der Ingolstädter Stadtratsfraktion der FREIEN WÄHLER, forderten deshalb mehr Transparenz, Aufklärung und Nacharbeit. „Nach unserer Kritik wird der Mietspiegel nun vor allen Dingen in Bezug auf die Einstufung der Wohnlage nochmals überprüft, gegebenenfalls überarbeitet und so angepasst, dass es für die Ingolstädterinnen und Ingolstädter – egal ob Eigentümer oder Mieter – nachvollziehbarer und verständlicher wird. Denn die bisher vorhandenen Ausreißer haben zu viel Unverständnis und Verärgerung geführt“, sagt Hans Stachel. „Dafür möchten wir uns auch bei der Verwaltung bedanken, die unsere Anregungen aufgegriffen hat und nochmals mit den Erstellern sowie den Mieter- und Vermieterverbänden eine Beratungsrunde vornimmt.“
Durch die Intervention der FREIEN WÄHLER besteht deshalb die Hoffnung im Ingolstädter Mietspiegel auf bessere Ergebnisse und weniger Abweichungen durch
mathematische Grenzfälle. „Für das Verständnis und der Akzeptanz der Ergebnisse reicht es nämlich nicht aus, alles mit einer wissenschaftlichen Formel der Berechnung zu begründen. Es braucht eine klare und für die Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbare Interpretation und Abgleichung der Ergebnisse an örtliche Gegebenheiten – innerhalb der Wohnviertel und der gesamten Stadt Ingolstadt“, sagt Hans Stachel.
Ein Mietspiegel soll bei der Ermittlung der Miete helfen. Damit soll eine Vergleichbarkeit gewährleistet sein. Allerdings sieht Hans Stachel auch Gefahren: „Wir akzeptieren die rechtliche Notwendigkeit eines qualifizierenden Mietspiegels, warnen aber ausdrücklich davor, dass ein Mietspiegel automatisch zu günstigeren Mieten führen muss oder wird.“ Das Risiko, dass durch ausbleibende Investitionen der Markt durch höhere Nachfragen als Angebote unter neuen Druck gerät, sollte nicht leichtfertig übersehen werden. „Sollte dies eintreten, würde der Mietspiegel den Mietern einen Bärendienst erweisen“, sagt Hans Stachel.
Außerdem biete der Mietspiegel zukünftig vielen Vermietern gute Argumente für eine Erhöhung der Mieten – gerade bei Bestandsmietern mit langfristigen Mietverhältnissen. Allerdings lässt sich auch ein Trend erkennen, dass viele Wohnungseigentümer ihren Mietraum nicht mehr zur Verfügung stellen, weil die Rahmenbedingungen zu schlecht seien und das Risiko zu hoch. „Das bereitet mir auf der einen Seite Sorgen. Auf der anderen Seite sehe ich ein großes Potenzial darin, das Wohnraumangebot zu verbessern, ohne neue Wohnviertel ausweisen und Flächen versiegeln zu müssen“, sagt Hans Stachel. „Allerdings ist dies ein Thema für die Landes- und Bundesgesetzgebung. Diese muss die Rahmenbedingungen auf den Prüfstand stellen, um für die Vermieter den Anreiz zu erhöhen, ihre Objekte zur Miete anzubieten.“