Erfolgreiches 10. Netzwerktreffen der UAM-Initiative Stadt und Region Ingolstadt
Erfolgreiches 10. Netzwerktreffen der UAM-Initiative Stadt und Region Ingolstadt
Rund 70 Vertreter von Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen und
Behörden kamen in dieser Woche auf Einladung der Urban Air Mobility
Initiative Ingolstadt (27.06.) zusammen, um an der Technischen Hochschule über die luftgebundene Mobilität der Zukunft zu diskutieren.
Herkömmliche Flugzeuge und Helikopter sind ein gewohntes Bild im Alltag. Sie werden in Beruf und Freizeit genutzt, um möglichst rasch längere Strecken zurückzulegen. Verändert man jedoch Einzelheiten – elektrische Antriebssysteme, Steuerung per künstlicher Intelligenz anstatt von Menschenhand und Flugrouten in unmittelbarer Nähe von Ballungsräumen, so entsteht ein völlig neues, innovatives und energieeffizientes Transportsystem auf Kurz- und Mittelstrecken für Personenoder Frachttransporte.
Am Dienstag trafen sich rund 70 nationale und internationale Netzwerkpartner der UAM-Initiative Ingolstadt an der Technischen Hochschule, um neueste Projekte und Erkenntnisse rund um Urban Air Mobility vorzustellen, sich auszutauschen und neue Projektideen zu entwerfen. Unternehmen, Startups und Forschungsgruppen arbeiten gemeinsam mit Politik und Behörden auf Hochtouren an zukunftsorientierten UAM-Lösungen zur Erweiterung der urbanen Transportmöglichkeiten hinein in den Luftraum. Hauptziel des autonomen Fliegens ist es, möglichst emissionsfreie und damit umweltfreundliche Fluggeräte
mit höchstmöglichem Sicherheitsstandard zu entwickeln. Neben wertvollen theoretischen Einblicken aus Politik und Forschung wurden im Außenbereich auch Drohnenflüge demonstriert, die das autonome, KI-gesteuerte Fliegen sowie die Möglichkeiten der Kommunikation der Fluggeräte untereinander veranschaulichten.
THI-Präsident Prof. Dr. Walter Schober und Wirtschaftsreferent Prof. Dr. Georg Rosenfeld begrüßten als Gastgeber die Teilnehmenden und die fünf neuen Netzwerkpartner. Die Bayerische KI-Agentur (baiosphere), die Polizeihubschrauberstaffel Roth, die Future Mobility Solutions GmbH, das Institut LOGWERT der Hochschule Heilbronn und die Skyroads AG unterzeichneten die Partnervereinbarung.
Wirtschaftsreferent Georg Rosenfeld freut sich über die neuen Partner und den Erfolg dieser städtischen Initiative. Er betont den Mehrwert einer Stärkung dieses Innovationsökosystems und verspricht, die Veranstaltungsreihe und Netzwerkaktivitäten weiter auszubauen. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Reinhard Brandl ging auf die Bedeutung
von Innovationen ein und leitet ab, dass „diejenigen, die Technik am
schnellsten adaptieren, sie als erste anwenden können“. Diese neuen
Herausforderungen der Luftfahrt und das noch ineffiziente Management von Luftraum böten die große Chance aber auch die Verantwortung, nicht nur das Fluggerät, sondern auch die dazugehörige Luft- und Bodeninfrastruktur mitzugestalten. Dr. Andreas Thellmann stellte die AMI Initiative der Firma Airbus vor, die ein Gesamtvolumen von
125 Mio. Euro und zehn Projekte in vier Bereichen umfasst. Dabei ging
er unter anderem auf den CityAirbus NextGen ein, der neben dem
Reise- und Schwebeflug auch im Bereich Luftrettung und Passagiertransport einsatzfähig sei.
Ein weiterer Höhepunkt des Netzwerktreffens war der öffentliche Vortrag von Pierre Ulfig von der Quantum Systems GmbH, deren Aufklärungsdrohnen aktuell in der Ukraine eingesetzt werden. Er zeigte deren Möglichkeiten im Kriegsgebiet auf und betonte die Wichtigkeit luftgestützter Lagebilder für die moderne Kriegsführung. Diese Aufklärungsdrohnen werden auch nach Kriegsende dazu beitragen, die Aufbauarbeit zu beschleunigen, indem präzise Aufnahmen zerstörter Regionen oder unzugänglicher Industrieanlagen angefertigt werden.
Die von der Europäischen Kommission unterstützte Initiative „Urban
Air Mobility“ will in praktischen Studien den Einsatz von Fluggeräten
für die urbane Mobilität erforschen. In Modellversuchen und Studien
soll untersucht werden, welche Einsatzgebiete sinnvoll sind und wie
Rahmenbedingungen gestaltet werden müssen. Hierbei soll die Bevölkerung in die Machbarkeitsstudien aktiv einbezogen werden. Vor allem Emissionsreduktion (CO2 und Lärm) und Sicherheitsaspekte müssen hierbei Berücksichtigung finden.
AMI-Initiative:
Über 30 führende Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen, Organisationen und Kommunen schlossen sich zur Air Mobility Initiative (AMI) zusammen, um in unterschiedlichen Teilprojekten
die Entwicklung des elektrischen Luftverkehrs zu fördern. Die Initiative
kann auf ein Gesamtfördervolumen von 125 Mio. Euro zurückgreifen,
u. a. durch Fördermittel aus Bund und Ländern.