Die Klinik für Kardiologie auf ein neues Niveau gehoben
Die Klinik für Kardiologie auf ein neues Niveau gehoben Prof. Dr. Karlheinz Seidl wechselt zurück nach Rheinland-Pfalz |
Zum Ende des Monats verlässt Prof. Dr. Karlheinz Seidl, Direktor der Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin, das Klinikum Ingolstadt, um eine neue Position als Ärztlicher Direktor in seiner Heimat Rheinland-Pfalz anzutreten.
Prof. Dr. Karlheinz Seidl hat die Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin seit 2010 zu einer führenden Einrichtung der Region auf dem Gebiet der interventionellen Kardiologie und der klinischen Elektrophysiologie entwickelt. Seine Schwerpunkte lagen auf Interventionen am Herzen und der Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Gemeinsam mit seinem Team führte er zahlreiche sehr komplexe Eingriffe am Herzen durch wie die Beseitigung von Einengungen des wichtigsten Blutgefäßes am Herzen (Hauptstammdilatationen). Dazu zählen auch die Erweiterung von stark verkalkten Engstellen der Herzkranzgefäße (Rotablation) durch einen Mikrobohrer mit diamantbesetzten Bohrkopf im Millimeter-Bereich oder die interventionelle Behandlung von Lungenembolien, bei der Blutgerinnsel mittels Katheter und Ultraschallenwellen entfernt werden, damit die Lunge wieder mit Blut versorgt wird. Mehr als 1.000 Koronarinterventionen und rund 700 diagnostische Herzkatheteruntersuchungen hat sein Team jedes Jahr durchgeführt. Zwei Hightech-Herzkatheterlabore am Klinikum Möglich ist dies durch zwei Hightech-Herzkatheterlabore im Klinikum Ingolstadt, die auch Ultraschallbilder aus dem Innern der Gefäße liefern können und noch präzisere Interventionen am Herzen ermöglichen. Im Klinikum Ingolstadt gibt es zusätzlich die Möglichkeit auch Probleme in der Mikrozirkulation der Blutgefäße am Herzen nachzuweisen. Das ist für etwa ein Viertel der Patient*innen mit Angina pectoris-Beschwerden entscheidend, weil bei ihnen die sonst typischen Einengungen an den großen Herzkranzgefäßen fehlen. „Als Kardiologen haben wir heute sehr effektive Behandlungsmöglichkeiten an der Hand, um die Lebensqualität zu erhalten. Noch besser ist es, wenn die Patient*innen selbst auf ihre Herzgesundheit achten, bevor größerer Schaden entsteht. Deswegen ist für mich die Prävention ein so wichtiger Bestandteil meiner Arbeit“, erklärt Seidl. Besonders auf Behandlung von Vorhofflimmern spezialisiert Am Klinikum Ingolstadt baute Seidl die klinische Elektrophysiologie auf, zu der die Implantation aller Arten von Herzschrittmachern und Defibrillatoren gehört. Das Klinikum Ingolstadt war eine der ersten Kliniken in Bayern, in denen der kabellose Minischrittmacher nur über einen Katheter eingesetzt wurde. Die Kardiologie im Klinikum ist besonders spezialisiert auf die Versorgung von Patient*innen mit Vorhofflimmern, bei denen zur Behandlung mit einem Herzkatheter zielgenau Herzgewebe verödet wird. Auch hier wird seit Neuestem ein sehr patientenschonendes Verfahren zur Verödung der Lungenvenen eingesetzt. Deutschlandweit wird bislang dieses Verfahren nur in wenigen Zentren angewandt. Seidl engagierte sich auch für die Versorgung mit kreislaufunterstützenden Systemen bei komplexen Eingriffen und für die ECMO-Therapie bei Herz-Lungen-Versagen in Verbindung mit der Klinik für Änästhesie und Intensivmedizin, Palliativ- und Schmerzmedizin. Zur Kardiologie am Klinikum Ingolstadt gehört eine Intensivstation für konservativ zu behandelnde Patient*innen. Neben der von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifizierten Chestpain Unit zur optimalen Versorgung von Patienten mit Brustschmerzen besteht ein gemeinsam mit der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin und der Notfallklinik gegründetes Cardiac Arrest Center, das ebenfalls zertifiziert ist. Dadurch können alle Patient*innen mit einem Herzstillstand optimal standardisiert und interdisziplinär versorgt werden. „Prof. Seidl hat die Kardiologie am Klinikum Ingolstadt in den vergangenen fast dreizehn Jahren auf ein neues, beeindruckendes Niveau gehoben. Sein großes Interesse für die technische Entwicklung seines Faches war immer mit großer Fürsorge für seine Patient*innen verbunden“, sagt Prof. Dr. Andreas Tiete, Geschäftsführer Medizin, Pflege und informationelle Infrastruktur sowie Ärztlicher Direktor am Klinikum Ingolstadt. „Prof. Seidl ist es gelungen, immer wieder für das Thema Herz zu begeistern, ob den ärztlichen Nachwuchs in der Aus- und Weiterbildung oder die Besucher*innen seiner Vorträge“, erläutert Jochen Bocklet, Geschäftsführer Finanzen, , Personal und Berufsbildungszentrum Gesundheit. Seidl scheidet zum 30.06.2023 aus, weil er in seiner Heimat Rheinland-Pfalz bei einem Krankenhaus der Maximalversorgung die Position des Ärztlichen Direktors übernehmen wird. Sein Nachfolger steht schon fest und beginnt am 01.10.2023. Das Klinikum Ingolstadt bietet als eines der größten kommunalen Krankenhäuser in Bayern die Behandlung komplexer Krankheitsbilder in Wohnortnähe. Über 3.800 Mitarbeiter*innen versorgen jährlich rund 33.000 stationäre/teilstationäre sowie 68.000 ambulante Patient*innen in 21 Kliniken und Instituten. Zum Klinikum Ingolstadt gehört eines der größten deutschen Zentren für psychische Gesundheit in einem Allgemeinkrankenhaus. |