„Kann Deutschland P+R?“ – Auszeichnung „Exzellent“ für zwei Ingolstädter P+R-Anlagen
„Kann Deutschland P+R?“ – Auszeichnung „Exzellent“ für zwei Ingolstädter P+R-Anlagen
Ingolstadt (ACE) 1. Juni 2023 – Auch der ACE-Kreis Ingolstadt beteiligt sich an der diesjährigen
Clubinitiative. Unter dem Motto „Kann Deutschland P+R?“ werden Park-and-ride-Anlagen unter die Lupe
genommen. Bundesweit sollen dieses Jahr 250 Anlagen gecheckt werden. Im Fokus stehen dabei unter
anderem die Ausstattung, die Sicherheit und die Barrierefreiheit. Der Ingolstädter Kreisvorsitzende war am
Samstag, 27. Juni, in der Region unterwegs.
Zwei vorbildliche Anlagen in Sachen P+R konnte der Kreisvorsitzende des ACE Ingolstadt, Thomas Pfeil,
am Samstag, 27. Mai, in Augenschein nehmen. Noch ist nicht klar, ob Deutschland P+R kann –
„Ingolstadt aber kann, das konnten wir bei den Anlagen Hauptbahnhof West (P8) und Hauptbahnhof Ost
(P9) feststellen. Beide Parkhäuser sind gut ausgeleuchtet und verfügen über Behindertenparkplätze und E-Ladesäulen“, berichtet Pfeil. Zudem gibt es barrierefreie Kassenautomaten und der Weg zum ÖPNV ist
auch im Rollstuhl gut zu bewältigen. In P8 fiel besonders die gute Markierung für Fußgänger auf, der Weg
zum ÖPNV ist optisch von den Fahrgassen getrennt. In P9 konnte Thomas Pfeil Zusatzpunkte für den
Aufzug vergeben, der mit Infos in Blindenschrift ausgestattet ist. Mit 14,5 (P8) und 13,25 (9) Punkten
erhalten beide Parkhäuser die Auszeichnung „Exzellent“.
Auch der P+R-Platz in Baar-Ebenhausen am Bahnhof konnte überzeugen. Hier schlugen 11,75 Punkte zu
Buche. Damit hat der Platz den ACE-Test bestanden. Besonders erwähnenswert ist hier, dass es auf
beiden Seiten der Gleise einen P+R-Bereich gibt. Das erleichtert die Anfahrt und schont die Anwohner, da
sich der Verkehr aufteilt. Auch in Sachen Barrierefreiheit konnte der Platz glänzen – volle Punktzahl! „Selbst
die E-Ladesäulen sind barrierefrei erreichbar – das ist leider nicht immer der Fall“, so Pfeil. In vielen Fällen
sind die Steckdosen für das Ladekabel zu hoch angebracht oder aber die Ladesäulen sind erhöht und
zurückversetzt angebracht, um sie davor zu schützen, von Autos angefahren zu werden. Diese Abstände
aber würden dann für Menschen im Rollstuhl zum unüberwindbaren Hindernis. Eine Schnelladesäule
rundet hier das gute Angebot ab.
In Pfaffenhofen an der Ilm nahm Thomas Pfeil zwei Plätze in Augenschein – den Volksfestplatz und den
P+R-Platz am Bahnhof. Für den Volksfestplatz gab es 7,25 Punkte – viel fehlt also nicht für ein
„Bestanden“. Hier sind acht Punkte notwendig. Um den Test zu bestehen, könnten zum Beispiel
Stellplatzmarkierungen angebracht werden. Auch eine flächendeckende Beleuchtung würde einen weiteren
Punkt bringen. Der P+R-Platz am Bahnhof in Pfaffenhofen hat den ACE-Test mi 8,25 Punkten bestanden.
Hier fehlen aber leider Behindertenparkplätze. Thomas Pfeil hat bereits eine Ecke entdeckt, in der man die
Plätze einrichten könnte – im nördlichen Bereich könnte man mit etwas Farbe für die Markierungen und
zwei Schildern zwei barrierefreie Parkplätze ausweisen. Diese wären dann auch direkt neben der Rampe
zum Gleis.
Und auch der fünfte Platz, den Thomas Pfeil zusammen mit der Regionalbeauftragten im Club-Service des
ACE, Ursula Hildebrand, getestet hat, wird eine „Bestanden“-Urkunde erhalten: Der P+R-Platz am Bahnhof
in Petershausen ist großzügig ausgestaltet und bietet ebenfalls Ladesäulen – leider nicht barrierefrei. Der
Weg zum ÖPNV ist etwas weiter – die Behindertenparkplätze aber sind strategisch günstig direkt vor dem
Zugang zum ÖPNV platziert. Für die Möglichkeiten, per App zu bezahlen und eine Belegungsprognose im
Internet einzusehen, gab es insgesamt einen halben Zusatzpunkt. Abzüge gab es für den
Kassenautomaten, der nicht barrierefrei ist.
Alles in allem zeigten sich Thomas Pfeil und Ursula Hildebrand sehr zufrieden mit den Testergebnissen im
ACE-Kreis Ingolstadt. „Gerade die beiden Ingolstädter Anlagen haben Vorbildcharakter“, so Pfeil. Wenn es
mehr solche Anlagen geben würde, wäre der Umstieg auf den ÖPNV für den ein oder anderen doch
machbar. Pfeil hebt aber auch die Anlage in Baar-Ebenhausen noch einmal hervor, die gut durchdacht ist.
„Solche Plätze sollte es vor allem auf dem Land viel öfter geben“, fordert Hildebrand. Der Aufwand sei nicht
so hoch wie bei einem Parkhaus, der Komfort aber für alle Nutzerinnen und Nutzer hoch.
Parallel zu den Checks vor Ort gibt es auch eine Online-Umfrage, die sich an Pendlerinnen und Pendler
richtet. Hier will der ACE zusätzlich zu seinen eigenen Tests in Erfahrung bringen, wie Nutzerinnen und
Nutzer die P+R-Plätze bewerten. Weitere Infos zur Clubinitiative gibt es im Internet unter www.ace-clubinitiative.de. Hier findet sich auch der Link zur Umfrage.