Brigittes letztes Mal
Zum 25ten Mal organisiert Brigitte Fuchs die CSU Faschingslesung.
Bei der Premiere 1995 musste Brigitte Fuchs sogar noch Karten verschenken. Und wenn nicht ein Unternehmer aus Manching „unterstützend eingegriffen“ hätte, wäre die erste Turmschreiberlesung in Ingolstadt wohl auch die letzte gewesen. Aber es kam anders. Nach 25 Jahren organisiert Brigitte Fuchs zum letzten Mal die Faschingslesung.
Der Hartnäckigkeit von Alfons Schweiggert, Urgestein und langjähriges Präsidiumsmitglied der Münchner Turmschreiber, ist es zu verdanken, dass Brigitte Fuchs auf den „Turmschreiber Geschmack“ gekommen ist. Der Münchner Autor ist der Cousin von Brigitte Fuchs Ehemann Erich und so traf man sich immer wieder familiären Kreis. Und immer wieder wurden die Ingolstädter zur Faschingslesung nach München eingeladen – so lange, bis sie nicht mehr nein sagen konnten: „Wir haben nicht gewusst, was uns erwartet,“ gibt Brigitte Fuchs zu. Umso begeisterter war sie von dem, was sie da an geistreichem Witz präsentiert bekam: „Wir haben Tränen gelacht!“ Im Jahr darauf starteten vier wackere Schanzer nach München, zwei Jahre später waren es acht Autos, dann ein Bus. Und für Brigitte Fuchs stand fest: „Die Turmschreiber sollen auf Ingolstadt kommen.“
v.l.: Martin Ott, Brigitte Fuchs und Helmut Eckl
Aber auch vor 25 Jahren war es nicht so einfach, einen geeigneten und kostengünstigen Veranstaltungssaal zu bekommen. Schließlich stellte die Pfarrei Etting ihren Saal zur Verfügung und besagte Premiere mit den Turmschreibern Alfons Schweiggert, Kurt Wilhelm und Josef Fendl konnte stattfinden. Vom holprigen Start, was den Kartenverkauf betraf, ließ sich „die Fuchsin“ nicht abschrecken und plante eine Fortsetzung der Veranstaltung – zu Glück, denn Lesung Nummer zwei in Etting war im Nu ausverkauft. Es hatte sich herum gesprochen, dass man sich bei dieser Veranstaltung prächtig amüsieren kann. Und so wechselte man zunächst in den kleinen Saal der Ingolstädter Volkshochschule, dann in den großen Rudolf-Koller Saal. Als dieser schließlich wegen Umbauten im Rathaus zum Ausweichquartier für die Sitzungen der Kommunalpolitiker wurde, mischte sich Horst Seehofer ein: „Warum geht Du nicht ins Stadttheater?“ fragte er Brigitte Fuchs. Gefragt – getan. Und so wurde aus der kleinen Veranstaltung der Frauen Union die CSU Faschingslesung, die bis heute jedes Jahr Hunderte Zuschauer anlockt. „Ich hätte nie gedacht, dass wir das Stadttheater voll kriegen,“ gibt Brigitte Fuchs zu, die im Lauf der 25 Jahre viele große Namen aus der Riege der Münchner Turmschreiber nach Ingolstadt geholt hat. Seit zehn Jahren ist außerdem die Kapelle von Martin Ott fester Bestandteil der Verastaltung.
Alfons Schhweiggert
„Kein Mensch hat in Ingolstadt gewusst, wer die Turmschreiber sind,“ erinnert sich Brigitte Fuchs. Das hat sich in Ingolstadt dank ihres Engagements deutlich geändert. Die 25. Turmschreiberlesung der CSU findet am Freitag, den 31. Januar im Stadttheater statt. Erwartet werden die Turmschreiber Helmut Eckl, Holger Paetz, Wolfgang Oppler, Hans Göttler und Melanie Arzenheimer. Restkarten gibt es unter Tel.: 0841 / 938040 (keine Abendkasse).