Veranstaltungen zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Die offizielle Gedenkveranstaltung der Stadt Ingolstadt für die Opfer des Nationalsozialismus findet heuer um 11.30 Uhr am Montag, 27. Januar in der der Aula des Gnadenthal-Gymnasiums statt. Die Veranstaltung wird bis ca. 13 Uhr dauern. Begleitet durch Musik-Darbietungen aus der Zeit der 20er und 30er Jahre werden die Schüler ein Stück auf die Bühne bringen, das orientiert an einer Liebesgeschichte die Folgen der Judenverfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus anschaulich erfahrbar machen will. Alle Bürgerinnen und Bürger sind zu dieser Feierstunde eingeladen, um gemeinsam mit der Schulfamilie des Gnadenthal-Gymnasiums das Schicksal der unzähligen Opfer der zwölfjährigen NS-Schreckensherrschaft in Deutschland zu würdigen.
Das Deutsche Medizinhistorische Museum lädt ebenfalls am Montag, 27. Januar um 19 Uhr zu einem Abendvortrag ein, der einen Aspekt der menschenverachtenden NS-Medizin in den Blick nimmt. Professor Gerrit Hohendorf und Philipp Rauh, beide von der TU München, be- richten aus einem aktuellen internationalen Forschungsprojekt zum Thema „NS-Euthanasie, Hirnforschung und das Münchner Max- Planck-Institut (MPI) für Psychiatrie“. Die Veranstaltung dauert ca. 60 Minuten.
Außerdem lädt das Stadttheater Ingolstadt am 2. Februar um 11 Uhr im Foyer Großes Haus zu einer Matinee mit einem facettenreichen Programm ein, das sich der Erinnerung an die Menschen aus einer künstlerischen und einer persönlichen Perspektive annähert.
Die Pianistin Anna Scheps übernimmt die musikalische Umrahmung. Die Ensemblemitglieder Ingrid Cannonier und Richard Putzinger tragen die Namen von Ingolstädter Opfern vor, die zwischen 1933-1945 durch die Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Die Schauspieler/-innen präsentieren auch literarische Texte zu dem Thema, u.a. aus dem „Roman eines Schicksallosen“ von Imre Kertész. Im Gespräch berichten die Zeitzeugen Eva Franz und Mano Höllenreiner von ihren Erfahrungen im „Zigeunerlager“ Auschwitz-Birkenau. Die Historikerin Annette Eberle wird im Rahmen der Veranstaltung über das nationalsozialistische Euthanasie-Tötungsprogramm berichten, zahlreiche Ingolstädter Bürgerinnen und Bürger wurden Opfer von NS- Krankenmorden.
Bei den drei Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.