FW: Nicht durch den Auwald, sondern drunter
Zur Forsa Umfrage "Vierte Donauquerung" und der Thematik "Kammerspiele" teilen die Freien Wähler mit: 36 Prozent der Befragten sprechen sich für eine 4. Donauquerung aus, 57 Prozent sind dagegen, der Rest legt sich nicht fest. Das klingt zunächst nach einem sehr eindeutigen Ergebnis, die Fragestellung „Sind Sie dafür oder dagegen, eine Donauquerung durch den Auwald zu bauen?“, führt allerdings in die falsche Richtung.
Auch die Freien Wähler wären strikt dagegen, eine Donauquerung durch den Auwald zu bauen. Genau das wollen wir eben nicht, sondern wir schlagen eine Donauquerung vor, die unter dem Auwald und unter der Donau hindurchführt und damit den Auwald schützt. Bedauerlicherweise wird dieser wichtige Aspekt in der öffentlichen Diskussion meist unterschlagen oder gezielt ins Gegenteil verkehrt.
Außerdem wollen wir aktuell einen Korridor für eine eventuelle 4. Donauquerung freihalten und in Verkehrswegeplanungen berücksichtigt werden. Uns geht es jetzt vor allem darum, Zukunftschancen nicht zu verbauen. Bemerkenswert ist, dass sogar 17 Prozent der Grünen-Anhänger durch den Auwald bauen würden. Wir sind überzeugt, dass die Zustimmung deutlich höher ausgefallen wäre, wenn die Fragestellung differenzierter gewesen wäre.
Auch die Frage zu den Kammerspielen war stark vereinfacht. Eine klare Mehrheit pro oder contra ist nicht erkennbar. Wir sehen uns damit in unserem Kurs bestätigt, die Planungen kritisch zu begleiten.
Kammerspiele um jeden Preis kommen für die Freien Wähler nicht in Frage. Bisher wurden mögliche Risiken und die tatsächliche Machbarkeit eines Theatergebäudes über der Tiefgarage nicht ausreichend bewertet und geprüft. Mir fehlt eine objektive Risiko-Kosten-Nutzen-Analyse und auch die Frage möglicher Alternativen ist aus meiner Sicht noch nicht abschließend beantwortet. Daher wollen wir erst die Machbarkeitsstudie abwarten und hoffen, dass wir auf dieser Grundlage Fakten klären, bewerten und abwägen können.
Erst dann können wir verantwortungsbewusst entscheiden, wobei das Ergebnis der Umfrage nicht außer Acht gelassen werden darf.
Es ist nämlich keineswegs so, dass die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger jubelnd hinter dem Projekt Kammerspiele stehen würde.
Zweidrittel der FW-Anhänger sind dagegen, sogar 50 Prozent der SPD-Wähler und knapp 40 Prozent der Grünen lehnen den geplanten Standort ab.
Das sollte uns doch zu denken geben. Sachorientiert, ideologiefrei entscheiden – für eine sichere, stabile Mitte.