Situation in Frauenhäusern
Die Linke Stadtratsgruppe fordert eine Evaluation und bedarfsgerechte Aufstockung der Plätze im
Ingolstädter Frauenhaus. Anlass ist ein erschreckender Bericht des Recherchezentrums
CORRECTIV, wonach Frauenhäuser 2022 deutschlandweit an über 300 Tagen voll belegt waren.
Ingolstadt wurde in Folge der Publikation vom Deutschlandfunk als Negativbeispiel aufgeführt. Hier
hätten Frauen in Not im letzten Jahr teilweise nur in über 200km Entfernung eine sichere Unterkunft
finden können. Dabei sei der Linken Ingolstadt zufolge eine wohnortnahe Unterkunft für Frauen in Not
essentiell, da diese im besonderen Maße auf ihr soziales Umfeld als Anker der Stabilität angewiesen
seien. Zudem gestalte sich gerade mit schulpflichtigen Kindern ein Wegzug schwierig und berge auch
finanzielle Risiken, wenn ein Job in Ingolstadt durch die Entfernung zum nächsten Frauenhaus nicht
mehr weitergeführt werden könne. “Wir müssen davon ausgehen, dass die aktuelle
Mangelversorgung dazu führt, dass Frauen in Gewalt belasteten Umständen verharren und dabei
sowohl ihr körperliches, als auch ihr physisches Wohl gefährden.“So eine Situation ist in meinen
Augen nicht tragbar“, kritisiert Stadträtin Bulling-Schröter die aktuellen Umstände. Dabei betont sie,
dass die Beschäftigten im Frauenhaus tolle Arbeit leisteten, es aber allem Anschein nach eine
größere Unterstützung seitens der Stadt bedürfe, um den Bedarf wirklich abzudecken. Stadtrat
Pauling wünscht sich in diesem Zusammenhang eine fundierte Evaluation der Verwaltung über
aktuelle Kapazitäten und Vorschläge, wie und wo neue Plätze für Frauen in Not in Ingolstadt
geschaffen werden könnten. “Ich wünsche mir, dass Frauen in Ingolstadt zu jeder Zeit einen sicheren
Zufluchtsort vor Gewalt haben und dafür nicht 20hkm weit flüchten müssen. An dieser Stelle dürfen
wir nicht knausern, denn es geht hier teilweise um Leben und Tod.” betont Pauling mit Hinblick auf die
Zahl von mehr als 100 Frauen, die jährlich von ihren Partnern umgebracht werden. Deswegen fordert
die Linke in ihrem Stadtratsantrag einen Vorschlag seitens der Verwaltung, wie ein bedarfsgerechtes
Angebot sichergestellt werden kann, dass die Bedürfnisse der betroffenen Frauen und Kinder
berücksichtigt, insbesondere im Hinblick auf den Wohnort und die finanzielle Unabhängigkeit