Tag der Deutschen Einheit mit „Karussell – Die Band der Generationen“
Der Tag der Deutschen Einheit jährt sich heuer zum 32. Mal. Die Erinnerung an dieses Stück deutsche Geschichte begeht die Stadt Ingolstadt bereits seit 1997, heuer erstmalig im Rahmen eines Podium-Interviews mit einem direkt betroffenen Zeitzeugen aus der ostdeutschen Kulturszene.
Dieses findet am Sonntag, 2. Oktober, um 19 Uhr im Kulturzentrum neun statt. Auf der Bühne stellt sich Wolf-Rüdiger Raschke, Bandleader von Karussell, den Fragen von BR-Moderator Achim Bogdahn, der die Band bestens kennt und ein Kenner der Ostrock-Szene ist.
Die Band stand am Tag der Maueröffnung für Aufnahmen im legendären DDR-Studio „Hansa“, das Klopfen der Hämmer an der Mauer war durch die geöffneten Fenster zu hören und inspirierte zum Wende-Song „Marie, die Mauer fällt!“.
Karussell stammt aus der Einheitsstadt Leipzig, zählen neben den Puhdys und Karat zu den wichtigsten Bands der ehemaligen DDR und sind Zeugen eines gewaltigen kulturpolitischen und gesellschaftlichen Umbruchs. Karussell lieferten mit „Als ich fortging“ eine Einheitshymne und stehen für Kontinuität ostdeutscher Popkultur.
Nach dem Interview folgt ein kostenfreies Konzert von Karussell!
Die Band Karussell:
Was für ein Lebensgefühl, die „Siebziger“!!! Bunte Ornamenttapeten, Parka, Hot Pants und Plateau Schuhe. Genau in dieser Zeit, 1976, gründet Wolf Rüdiger Raschke in Leipzig die Band Karussell, zu sehen am Sonntag, 2. Oktober, 20 Uhr, im Kulturzentrum neun.
Unverwechselbar und eigenständig grenzt sich die Band ab und zeichnet sich durch musikalische und textliche Tiefgründigkeit aus. Es entstehen Hits wie: Autostopp, Mc. Donald, Ehrlich will ich bleiben, Wie ein Fischlein unterm Eis, Als ich fortging und Oben sein.
Mit zehn Alben, Filmmusiken und Videos touren sie durch Ost- und Westeuropa, Skandinavien und Südamerika, unter anderem Frankreich, Dänemark, Finnland, Schweden, Sowjetunion, Bulgarien, Rumänien, Tschechien, Polen, Uruguay, Kuba und Belgien. 1990 geht diese Ära zu Ende.
2007 gelingt es dem Sohn des Bandgründers, Joe Raschke, gemeinsam mit dem Frontmann der ersten Stunde, Reinhard Oschek Huth, die Songs in die neue Zeit zu transportieren, denn die Texte sind hoch aktuell. Die Herzen sind wieder offen für Karussell. Joe Raschke als neuer charismatischer Frontmann, und ausgezeichneter Harp Player bereichert die Band gemeinsam mit den Musikern der aktuellen Besetzung. So gelingt ein harmonisches Miteinander zwischen den Generationen.
2011 erscheint das Album „Loslassen“. Mit dieser Produktion ist die Band wiedererkennbar, hat sich ihren textlichen und musikalischen Anspruch bewahrt und beeindruckt durch einen zeitgemäßen Sound. Im April 2014 erscheint das Album „Karussell – Die größten Hits“. Es gestaltet sich als eine musikalische Zeitreise, weckt Erinnerungen und Emotionen, begeistert aber auch durch aktuelle Songs und vereint somit die Zuhörer über mehrere Generationen.
2015 hat der Kino Film „Karussell – Vier Tage auf Hiddensee“ zum Schweriner Filmkunstfest Premiere. Anlässlich des 40. Bandjubiläums erscheint 2016 die DVD „Karussell – Ehrlich will ich bleiben. Die Geschichte der Band“. Gleichzeitig veröffentlicht die Leipziger Volkszeitung eine Briefmarke und einen Ersttagsbrief mit den Porträts der Musiker.
2017 widmet sich die Band dem eindrucksvollen und tiefgreifenden Filmprojekt „Ela singt“. Dieser Film erhält zum Schweriner Filmkunstfest den „Wir-Vielfaltpreis“. Joe Raschke: „Wir sind so fest zusammen gewachsen als ob es nie anders gewesen wäre. Und damit schließt sich der Kreis aus Vergangenheit, Zukunft, Vater, Sohn, Freunden, Menschlichkeit und Musik.“
Aktuelle Sicherheits- und Hygienehinweise finden Sie unter:
www.kulturamt-ingolstadt.de
Foto: Karussell © Marc Opre