Bier statt Seife
Das Illinger-Haus in Ingolstadt wird wieder belebt.
Zuletzt befanden sich eine Bäckereifiliale und ein Friseursalon in diesem geschichtsträchtigen Haus in der Theresienstraße 15. Dann stand es etliche Jahre leer. Doch nun ist mit dem neuen Eigentümer, der Augustiner-Bräu Wagner KG Schwung in die Sache gekommen. Das Gebäude wird instandgesetzt und künftig (wohl in rund 2 Jahren) als Gastronomiebetrieb genutzt. Außerdem entstehen im zweiten und dritten Obergeschoss des Hauses Wohnungen.
V.l.: Architekt Günther Partenfelder, Dr. Martin Leibhard (geschäftsführender Gesellschafter Augustiner-Bräu Wagner KG), Robert Hartl (Leiter Bauabteilung Augustiner), Ulrike Brand (Leitrerin des Stadtplanungsamtes) und Josef Dintner (Sachgebietsleiter Denkmalpflege)
„Wir sind sehr glücklich, dass ein weiteres Anwesen in der Theresienstraße eine Gesamtinstandsetzung erfährt,“ freute sich Ulrike Brand, Leiterin des Stadtplanungsamtes beim Pressetermin vor Ort. Mit der Sanierung werde eine ganze Reihe von Instandsetzungen abgeschlossen, zuletzt waren es die Obere Apotheke, das Anna oder auch die Gebäude Nr. 13 und 26, die für etliche Millionen Euro wieder in Schuss gebracht worden sind. Die künftige Nutzung als Gastronomie und die entsprechenden Umbauten sind mit dem Denkmalschutz abgesprochen: „Wir sehen das mit der Nutzung ganz positiv,“ betonte Josef Dintner (Leiter Sachgebiet Denkmalschutz) und Robert Hartl (Leiter Bauabteilung Augustiner) ergänzte: „Wir nehmen das Gebäude so an wie es ist und versuchen das Optimale draus zu machen.“ Als das „Gegenteil von Systemgastronomie“ verstehen sich die neuen Hausherren, weshalb keine großen Eingriffe in die Bausubstanz erfolgen werden.
Der Kern des Gebäudes stammt aus dem 16. Jahrhundert, das Gebäude ist auch im Sandtner-Modell von 1572 zu sehen. Der allererste Eigentümer des Hauses war übrigens eine Brauerei – insofern setzen die Münchner hier eine Ingolstädter Tradition fort. 1895 erhielt das Haus den Quaderputz und zwei Fresken. Im Rückgebäude befindet sich ein Pferdestall und eine Seifensiederei, die 1799 mit der Produktion begonnen hatte und zuletzt unter dem Namen „Illinger“ als Seifenfabrik firmierte – der Name prangt bis heute an der Fassade.