Handwerk? Verdammt Cool!
Tag des Handwerks der Kreishandwerkerschaft Ingolstadt-Pfaffenhofen
Einfach mal machen. Und fragen. Und staunen. Das war angesagt beim Tag des Handwerks der Kreishandwerkerschaft Ingolstadt-Pfaffenhofen im Bildungszentrum der Handwerker in Ingolstadt. 13 Innungen gewährten den Besuchern einen Einblick in die Vielfalt der Handwerksberufe – zum Beispiel die Maler- und Lackiererinnung, die gleich eine komplette Show im Angebot hatte, die man sonst eher an einer Kunstschule oder gar einem Fotoshooting vermutet hätte. Die „farblos Show“ in Kooperation mit der Kunst- und Kulturbastei wartete mit einem „lebenden Bild“ auf, das mit seinem eleganten Schwarz-Weiß-Look den coolen Hingucker lieferte, während im Hintergrund die Malerprofis die Wände verzierten.
„Wir möchten hier zeigen, was im Handwerk alles möglich ist. An so einer Show sind Maler, Bodenleger, Tischler, Tapezierer und Schneider beteiligt,“ erklärte Giuseppe Cota, der Obermeister der Maler- und Lackiererinnung Ingolstadt-Pfaffenhofen. Und dass auf der „Bühne“ auch zwei Mitglieder der Friseurinnung mitgewirkt haben, machte einmal mehr deutlich, dass im Handwerk die unterschiedlichsten Talente gefragt sind.
Hand anlegen konnten die Besucher in der verschiedenen Werkstätten – vom Schreiner bis zum Schlosser, vom Dachdecker bis zum Steinmetz. Unter fachkundiger Anleitung wurden elektronische Würfel gebaut und gelötet, Teelichthalter gefräst, eine Blume aus Metall gebogen, Schrauben in schwindelerregender Höhe eingedreht, Spenglerfpeiferl hergestellt, Pfeiler gemauert oder Harre geflochten. An jeder der insgesamt 13 Stationen standen Meister und Auszubildende den Besuchern für Fragen zu Verfügung – und die gab es reichlich, schließlich wurden 35 Ausbildungsberufe vorgestellt. Bei einer eigenen Challenge konnten sechs Werkstücke selbst angefertigt werden, wobei es jedesmal einen Stempal gab. Unter den fleißigen Mitmachern werden Sachpreise wie ein Tablet oder eine Drohen verlost.
Den Tag das Handwerks an einem Samstag zu veranstalten, war durchaus riskant – schließlich fallen Schulklassen dabei eher erstmal als Zielpublikum weg (obwohl auch Schulklassen vor Ort waren). Aber darin lag durchaus ein Vorteil: Zahlreiche Eltern waren mit ihren Kindern gekommen, um sich ganz gezielt und nicht im Sog einer großen Jobmesse bei den Fachleuten persönlich zur Berufsausbildung zu informieren. Und auch die jungen Erwachsenen, die während der Woche die Schulbank drücken oder bereits einem Beruf nachgehen, konnten sich hier intensiv mit den Berufen beschäftigen, die im Rahmen dieses Tags präsentiert wurden. Dabei auch gleich die Werkstätten des Berufsbildungszentrums erforschen zu können, sorgte für Aha-Effekte: Von der Werkbank bis zum komplett ausgestatteten Friseursalon ist alles vorhanden, um den künftigen Profis das ideale Rüstzeug an die Hand zu geben.