Open Air Ackerschule in Eichstätt
Open Air Ackerschule in Eichstätt
Unterricht im Freien mit der GemüseAckerdemie
Die Gemüseabteilungen der Supermärkte sind das ganze Jahr über üppig gefüllt. Was es hierzulande gerade nicht gibt, wird eben importiert. „Deshalb wissen Kinder und Jugendliche häufig gar nicht, wann welche Gemüsearten in unserer Region Saison haben“, so Miriam Hofbeck, Gesundheitsexpertin von der AOK in Ingolstadt. Um die Kenntnisse rund um den regionalen Gemüseanbau zu verbessern, beteiligt sich die Montessori-Schule aus Eichstätt an dem Bildungsprogramm GemüseAckerdemie. Mit dem Programm will die AOK Schülerinnen und Schülern nahebringen, wie man Gemüse anbaut, pflegt und erntet und so deren Ernährungskompetenz stärken. Dafür bewirtschaften derzeit die Schulkinder der 7. bis 8. Jahrgangsstufe ihr eigenes Feld auf dem nahe gelegenen Ziegelhof und bauen dort seit April und bis in den Herbst hinein bis zu 30 verschiedene Gemüsearten an. „Mindestens einmal in der Woche hegen und pflegen die Kinder ihr Gemüse und lernen dabei viel über gesunde Nahrungsmittel und gesunde Ernährung“, so Matthias Winter, Klassenlehrer an der Montessori-Schule in Eichstätt, der zusammen mit seiner Kollegin Barbara Weidinger die GemüseAckerdemie an seine Schule geholt hat.
Nachhaltig gesund
Die Kinder lernen die gesamte Wertschöpfungskette der Lebensmittelproduktion kennen. Die Mädchen und Buben pflanzen und pflegen das Gemüse nicht nur, sondern ernten und vermarkten es auch. „Selbstverständlich sollen die Kinder von ihrer Ernte auch profitieren und so werden die Eltern als Abnehmer des Gemüses in das Programm mit eingebunden“, erklärt Miriam Hofbeck. Die Kinder erleben damit unmittelbar, wie schmackhaft und gesund frisches Gemüse ist. Im Vorfeld wurden die Lehrerinnen und Lehrer geschult und mit umfangreichem Bildungsmaterial für den Unterricht ausgestattet. Die sogenannten 20 Bildungsbausteine vermitteln Wissen rund um das praktische Ackern und weiterführende Themen der Nachhaltigkeit. „Unsere Schüler sind mit Begeisterung bei dem Programm dabei und freuen sich besonders auf die praktischen Arbeiten direkt auf dem Feld – auch wenn zu Beginn gar nicht so viel vom Gemüse zu sehen ist“, so Matthias Winter. Durch den hohen Praxisbezug und die Einbindung des Programms in den Lehrplan werde das Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie die sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gefördert.
Die AOK Bayern unterstützt die GemüseAckerdemie der Ackerdemia e.V. im fünften Jahr und schickt bereits die 100. Schule auf den Acker. In diesem Jahr bauen bayernweit über 2.000 Kinder ihr eigenes Gemüse an. Seit 2017 werden insgesamt 3.870 Quadratmeter Ackerfläche von Schülerinnen und Schülern bewirtschaftet.
Bild: Schulgarten: Die Schüler der 7. und 8 Klassen der Montessori-Schule in Eichstätt beim Auftakt der Gemüse-Ackerdemie. Mit auf dem Bild: Klassenlehrer Matthias Winter (knieend 1.v.r.), die Gesundheitsexpertin von der AOK in Ingolstadt Miriam Hofbeck (stehend 4.v.r.) und Klassenlehrerin Barbara Weidinger (stehend 6.v.r.) – Foto: Stegmayr