Unseren Kindern das Beste
Dass man zu Beginn eines neuen Jahres den Blick auf eben dieses Jahr richtet, liegt in der Natur der Sache. Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel hatte in seiner Ansprache vor rund 1300 Gästen aber nicht nur die nahe Zukunft, sondern die kommenden Jahrzehnte im Blick. Unter dem Motto „Unseren Kindern das Beste“ erläuterte er seine Vision vom Wirtschafts- und vor allem Wissenschaftsstandort Ingolstadt: „Wir müssen unsere Kinder bestmöglich vorbereiten. Tradierte Berufe fallen weg, werden digitalisiert oder automatisiert. Und in immer kürzeren Abständen entstehen neue Anforderungen – Anforderungen, die Arbeits- und Gesellschaftswissenschaftler bis heute nur schwer beschreiben können.“ Ingolstadt investiere so stark wie noch nie in schulische Bildung, allein 4 Millionen Euro fließen in die Digitalisierung der Klassenzimmer. Lösel ging auf das Thema Nachhaltigkeit ein, das für ihn einen ganzheitlichen Ansatz erfordere: „Meiner Meinung nach geht das am besten mit neuen, sparsameren Technologien, effizienteren Verfahren und intelligenten Anwendungen. Durch die Fokussierung auf grüne Technologien, und die Ansiedelung von Einrichtungen zur Erforschung und universitären Erprobung in Ingolstadt, entspannen wir zudem den sich häufig ergebenden Konflikt zwischen ökologischen und wirtschaftlichen Interessen.“
In seiner Ansprache ging der Oberbürgermeister auf die unterschiedlichen Vorhaben und Projekte ein, die die Stadt zukunftsfähig machen sollen – vom Eine-Million-Bäume Programm über ein geplantes Echtzeit-Netzwerk an Umwelt-Sensoren bis hin zu den Planungen für den ÖPNV. Und zum Thema „Flugtaxi“, das anfangs durchaus belächelt worden sei, erklärte er: „Viele haben inzwischen verstanden, dass es uns dabei um Entwicklung und Erforschung einer neuen Technologie – und um Arbeitsplätze von morgen geht.“ Er warnte aber auch davor, die deutsche Autoindustrie schlecht zu reden: „Viele Mitarbeiter von Audi und den Zulieferunternehmen verfolgen diese Entwicklung mit großer Sorge. Auch ich finde es beunruhigend, wie in Deutschland mit unserer Leitindustrie umgegangen wird.“ Zum Schluss befasste sich das Stadtoberhaupt mit einer ganz besonderen Statistik: 2018 sind in Ingolstadt so viele Ehen wie noch nie geschlossen worden – mit der Folge, dass auch so viele Kinder wie noch nie auf die Welt gekommen sind. In diesem Zusammenhang verriet er auch, dass es in der Stadt künftig zusätzliche Trauungsplätze geben wird, nämlich im Neuen Schloss, im Kavalier Dalwigk, im Georgianum und anlässlich der Landesgartenschau 2020 sogar in einem Pavillon auf dem Gartenschaugelände.
Im Rahmen des Neujahrsempfangs hatte auch ein neuer Imagefilm „Ingolstadt, Du bist Heimat“ der Stadt Ingolstadt Premiere (Sie finden ihn auch auf unserer IN-direkt Facebooksseite). Die musikalische Umrahmung des Abends übernahm das Georgische Kammerorchester.
Foto: Kajt Kastl