Unfallzahlen im Stadtgebiet von Ingolstadt im zweiten Corona-Jahr nochmals leicht gesunken
Unfallzahlen im Stadtgebiet von Ingolstadt im zweiten Corona-Jahr nochmals leicht gesunken
Nachdem im Jahr 2020 erstmals seit über zehn Jahren weniger als 4.000 Unfälle gezählt wurden, hat sich diese Zahl im vergangenen Jahr nochmals verringert. „Besonders erfreulich ist, dass die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um über acht Prozent zurückgegangen ist“, informiert Christian Petz, Sachbearbeiter Verkehr der Polizeiinspektion Ingolstadt, „allerdings wurden 99 Personen schwer verletzt, was einer leichten Zunahme von fünf Personen entspricht. Leider mussten im vergangenen Jahr auch zwei Unfälle mit Todesfolge verzeichnet werden.“
Eines hat sich im Vergleich zu den letzten Jahren im Stadtgebiet Ingolstadt allerdings nicht verändert: Die mit Abstand häufigsten Unfallursachen waren wiederum ein ungenügender Sicherheitsabstand sowie Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren. Jeweils rund 400 Unfälle waren darauf zurückzuführen. Das Nichtbeachten der Vorfahrt sowie eine nicht angepasste Geschwindigkeit waren weitere wesentliche Unfallursachen. Alkohol war in 72 Fällen unfallursächlich. Häufigste Ursache bei Unfällen mit Beteiligung von Radfahrern war die Nutzung der Fahrbahn bzw. des Radweges in falscher Richtung – die sogenannten „Geisterradler“. Obwohl die Gesamtzahl der Unfälle mit Radfahrern im Vergleich zum Vorjahr um 14,3 Prozent sank, wurde bei den Geisterradlern ein Anstieg um etwa 75 Prozent verzeichnet.
Besonders aufgefallen ist die gestiegene Zahl der Unfälle mit Elektrokleinstfahrzeugen, den sogenannten E-Scootern. Die Zahl der Unfälle stieg von zwanzig im Jahr 2020 auf 32 im Jahr 2021. Ebenso auffällig war im vergangenen Jahr der Zuwachs an Wildunfällen um 40 Prozent.
Insgesamt wurde beobachtet, dass einige bekannte Unfallschwerpunkte im letzten Jahr weniger im Fokus waren. Die Zahl der Kreuzungen mit jährlich mehr als fünf Unfällen hat sich von zwölf auf fünf mehr als halbiert, lediglich der „Dauerbrenner“ Audi-Ring muss momentan noch als Unfallschwerpunkt eingeordnet werden.
Die städtische Unfallkommission, bestehend aus Vertretern des Amts für Verkehrsmanagements, des Tiefbauamts und der Polizei arbeitet derzeit an einer weiteren bekannten Unfallstelle. „Bei der erst eröffneten Einmündung der Ettinger Straße am Parkhaus T39 südlich von Etting waren die meisten Unfälle auf Linksabbieger in Richtung Etting zurückzuführen. Daher wird nun geplant, den Linksabbiegern ein eigenes Grünsignal zu geben, sodass die Situation dort entschärft wird. „Im Moment sind wir in der Prüfung der baulichen Umsetzbarkeit“, berichtet Ulrich Schäpe, Leiter des Amts für Verkehrsmanagement und Geoinformation und gleichzeitig Leiter der Unfallkommission.
Die Mitglieder der Unfallkommission arbeiten stets daran, Unfallschwerpunkte zu entschärfen. Einige der Unfallschwerpunkte sollen auch in den kommenden Jahren durch anstehende Tiefbauprojekte gelöst werden. Ein bekanntes Beispiel ist hier sicherlich die Marktkaufkreuzung, die Teil des Ausbaus Schneller Weg ist. Auch an diesen Planungen sind die Mitglieder der Unfallkommission beteiligt.
Neben den stetigen Verbesserungen im Rahmen der Unfallkommission fördert die Verkehrskampagne „Sicher, Smart & Fair – zählt für jeden im Straßenverkehr“ weiterhin die Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer, sodass sich der positive Trend der sinkenden Unfallzahlen hoffentlich auch nach der Coronapandemie weiter fortsetzt.