Equal Pay Day 2022 – Finanzielle Unabhängigkeit von Frauen ist nötig
Equal Pay Day 2022
Finanzielle Unabhängigkeit von Frauen ist nötig
Der Tag, der die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in Deutschland abbildet, fällt dieses Jahr auf Montag, 7. März.
Er ist damit wieder ein kleines Stückchen nach vorne gerückt: Die Lohnlücke wird zum Glück jedes Jahr ein Stückchen kleiner. Dennoch ist noch viel zu tun, bis Männer und Frauen wirtschaftlich gleichgestellt sind und damit auch frei und unabhängig ihr Leben gestalten können.
Finanzielle Unabhängigkeit ist ein wichtiger Aspekt, der bei der Planung von Berufstätigkeit, Familien- und Erwerbsleben immer noch zu wenig berücksichtig wird.
Frauen wählen immer noch überwiegend soziale und kaufmännische Berufe, die schlechter vergütet sind als technische und naturwissenschaftliche, sie übernehmen häufiger die Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen und arbeiten in dieser Zeit dann meist nur in Teilzeit oder gar in einem Minijob. In dieser Zeit erwirtschaften sie nicht nur weniger Gehalt, sondern auch weniger Rentenansprüche.
Daher folgt aus einem Gender Pay Gap von 18 Prozent ein Gender Pension Gap von rund 46 Prozent. Frauen sind daher überdurchschnittlich häufig von Altersarmut betroffen.
Es bedeutet eine große Freiheit im Alter abgesichert zu sein und frei von Abhängigkeiten von wem auch immer leben zu können.
Dazu gehört das Wissen über Finanzen, Steuern, Versicherungen und Rente.
Themen, die in den Lehrplänen unserer Schulen nur sehr selten Raum finden, die jedoch äußert wichtig sind, um sein eigenes Leben selbst gestalten zu können.
Wenn Frauen diese finanzielle Unabhängigkeit erreichen wollen, müssen sie selbst aktiv werden. Dazu gehört auch das Wissen über diese Themen und die Bereitschaft sich zu informieren, Entscheidungen zu treffen und für seine eigene finanzielle Unabhängigkeit zu kämpfen.
Hierzu gehören viele Aspekte:
Talent hat kein Geschlecht: jeder und jede soll sich um einen guten Schulabschluss, Ausbildung und Studium kümmern, damit die Türen zu den Berufen offen stehen, die ein gutes Gehalt mit sich bringen.
Vorsicht vor der Teilzeit und Minijob-Falle. Oftmals machen die (besser verdienenden Männer) Karriere und entwickeln sich weiter, während die Frauen die Familie in den Vordergrund stellen. Der Karriereknick „Mutterschaft“ lässt sich oft nur sehr schwer beheben.
Die Gestaltung der partnerschaftlichen Verteilung von unbezahlter Carearbeit und bezahlter Erwerbsarbeit ist ein wichtiger Aspekt.
In der Berufstätigkeit ist ein gesundes Selbstbewusstsein beim Aushandeln von Gehältern wichtig. Frauen bekommen oftmals immer noch das Geld für die Arbeit, die sie leisten, Männer, damit sie eine Familie ernähren können.
Für Frauen, die feststellen, dass die Themen Finanzen, Steuern, Versicherungen und Rente bisher zu kurz gekommen sind, bietet die Gleichstellungsstelle im März einen kostenlosen Workshop an.
Die ersten Kurse werden am Freitag, 18. und 25. März für Frauen mit geringem Einkommen durchgeführt. Die Workshops finden online jeweils von 9 bis 12.30 Uhr statt. Angesprochen sind z. B. Frauen, die Geldleistungen von Jobcenter, Sozialamt etc. erhalten – aber auch alle anderen Frauen, die aus wenig Geld ein wenig mehr machen wollen oder einfach die wichtigsten Dinge zu Finanzen, Steuern, Versicherungen und Rente lernen möchten.
Für Gleichstellungsbeauftragte Anja Assenbaum ist Finanzbildung für Frauen ein unverzichtbarer Aspekt zur Reduzierung des Gender Pay Gaps. Sie dient als praktische Unterstützung vorhandene Wissenslücken zu schließen und damit Frauen stark zu machen ihr Leben und ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen.
Weitere Informationen zu den Workshops finden Sie im Flyer und auf der Homepage der Stadt Ingolstadt unter Gleichstellungsstelle.
Die Anmeldung erfolgt per Mail an gleichstellungsstelle@ingolstadt.de oder telefonisch unter 0841 305-1166. Die Zugangslinks erhalten interessierte Frauen per Mail.
Für Jugendliche bietet das Jugendparlament in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle eine Workshopreihe ab dem 9. Mai an. Nähere Informationen entnehmen Sie ab Ende April der Presse.
Weitere Kurse für andere Zielgruppen sind in Vorbereitung.
Im öffentlichen Raum weist die Gleichstellungsstelle in den nächsten Tagen auf den Infoscreens der Stadt auf den Equal Pay Day hin. Am Montag, 7. März um 12 Uhr werden in der Fußgängerzone am Schliffelmarkt (vor dem Modehaus Xaver Mayr) rote Taschen und Informationsmaterial verteilt. Die Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen vorbeizukommen. Es wird darum gebeten auf ausreichend Abstand zu achten und eine FFP2-Maske zu tragen.