ÖDP-Klausur zu Energie, Verkehr, Klärschlamm und „Pius-Park“
ÖDP-Klausur zu Energie, Verkehr, Klärschlamm und „Pius-Park“
Die ÖDP-Stadtratsgruppe hat auf ihrer Klausur am vergangenen Samstag folgende wesentliche Punkte besprochen:
Ausbau der B16 in der Region
Es kann aus Sicht der ÖDP-Stadträte nicht sein, allein auf die Verkehrsader B16 zu schauen ohne die Möglichkeiten für den Bahn- und Radverkehr intensiv auszuloten. Es sei extrem widersprüchlich, einer „Modellregion“ Fördergelder für den ÖPNV-Verkehrsverbund über 29 Millionen Euro zukommen zu lassen, um dann die damit verbundenen Ziele wie Reduktion von Individualverkehr, CO2-Ausstoß und Flächenverbrauch durch massiven Straßenausbau zu konterkarieren.
„Wenn es wirklich politische Absicht ist, den Marktanteil des ÖPNV am Gesamtverkehr in der Autoregion Ingolstadt bis 2026 zu verdoppeln, dann ist ein massiver Ausbau der B16 fatal“, so Raimund Köstler und Fred Over bei einer Klausur der Stadtratsgruppe der ÖDP am vergangenen Samstag. Die beiden Stadträte können sich vorstellen, dass man punktuell Brennpunkte an der B16 entschärft, eine Notwendigkeit für weitergehenden Straßenausbau können sie jedoch nicht erkennen. Sie plädieren für ein integriertes Gesamtverkehrskonzept, das stadt- und kreisübergreifend den weiteren Einzugsbereich der B16 zwischen Ingolstadt, Manching und Neuburg betrachtet.
Die ÖDP-Stadträte erinnern in diesem Zusammenhang auch an einen schon 2014 gestellten ÖDP-Antrag für einen Bahnhalt Zuchering, der damals vom Stadtrat zwar als Prüfantrag einstimmig angenommen wurde, zu dem aber in diesen sieben Jahren seither nichts Wesentliches passiert sei. Dabei sei dies nach dem Audi-Bahnhalt nur ein weiterer kleiner Schritt auf dem Weg hin zu einer Regio-S-Bahn, wie auch geplant für die Regionen Regensburg und Würzburg.
Energiewende
Nach ihrem bereits vor zwei Wochen eingebrachten Antrag zur Prüfung des Potentials und der Möglichkeiten der Wärmegewinnung aus dem Flusswasser der Donau per Wärmepumpe beschäftigten sich die ÖDP-Räte diesmal mit der Photovoltaik: Sie werden einen Antrag zur Prüfung eines Photovoltaik-Daches für Ingolstadts Autobahnbrücke einbringen, mit dem zudem ein seitlicher Lärmschutz, aber auch eine höhere Lebensdauer der Brücke erreicht werden soll.
Zudem können sich Köstler und Over künftig PV-Anlagen auf den Dächern in der Altstadt bei gewährleistetem Erhalt des traditionellen Stadtbildes vorstellen. Es gäbe mittlerweile auf dem Markt eine Vielfalt an neuartigen Photovoltaik-Modulen, welche die Beibehaltung der gewohnten Optik zulassen.
Klärschlammrecycling
Breiten Raum in der Klausur der Stadtratsgruppe nahm die Thematik Klärschlamm ein, zu der zuletzt konkrete Vorstellungen von Bayernoil zu einem Klärschlammrecycling in Vohburg bekanntgemacht wurden.
Die ÖDP-Stadtratsgruppe sieht eine solche Anlage wie in Vohburg geplant grundsätzlich positiv. Sie legt aber auch Wert auf die Feststellung, dass der ohnehin schon begehrte Rohstoff Klärschlamm aufgrund der auf Bundesebene beschlossenen progressiven Anhebung der Treibhausgasminderungsquote bei Kraftstoffen nun für Mineralölunternehmen sehr attraktiv ist. Experten erwarten weiter stark steigende Erlöse für alle organischen Abfälle. Dies sei für die Stadt Ingolstadt bei Abnahmevereinbarungen unbedingt zu beachten, anstatt hoher Kosten für die Entsorgung winken hier zukünftig erhebliche Chancen auf Einnahmen.
„Pius-Park“
Interessiert verfolgt die ÖDP-Stadtratsgruppe schließlich die geplante Namensgebung für den Park auf dem Landesgartenschaugelände, schließlich beantragte man damals im Januar 2010 eine langfristige Zielplanung für genau dieses Areal und brachte dafür erstmals den Begriff „Pius-Park“ ins Gespräch.
Diese Überlegungen führten dann zum erfolgreichen ÖDP-Antrag für eine Bewerbung um die Landesgartenschau 2020 im Ingolstädter Nordwesten.
Nun ist die ÖDP erfreut, dass der Begriff „Pius-Park“ wieder als Vorschlag für die Namensgebung im Gespräch ist. Man könne sich alternativ aber durchaus auch einen „Traudl-Brunnquell-Park“ vorstellen in Erinnerung an die 2010 verstorbene Ingolstädter Designerin.