SPD beantragt ein Konzept für Werkswohnungen
SPD beantragt ein Konzept für Werkswohnungen
Günstiger Wohnraum ist in Ingolstadt nach wie vor schwer zu finden. Gerade Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus den sogenannten systemrelevanten Berufen – wie beispielweise Erzieher*innen oder Pfleger*innen – haben es schwer, an eine arbeitsplatznahe und bezahlbare Wohnung zu kommen. Die SPD-Stadtratsfraktion schlägt nun in einem Antrag vor, dass die Stadt Ingolstadt gemeinsam mit der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft und den städtischen Beteiligungsunternehmen ein Konzept für Werkswohnungen entwickelt. Außerdem soll ein Kriterienkatalog nach sozialen Gesichtspunkten erstellt werden, aus dem hervorgeht, wer Anspruch auf eine Werkswohnung hat.
Der Initiator und SPD-Stadtrat Quirin Witty sieht in einem Programm für Werkswohnungen viele Vorteile: „Zum einen tragen Werkswohnungen allgemein zur Entlastung des Wohnungsmarktes bei und zum anderem ist es ein nachhaltiges Mittel, um Fachkräfte zu gewinnen“.
Auch auf Bundesebene wurde das Potential von Werkswohnung erkannt: „Mit der Neuregelung des Jahressteuergesetztes 2020 werden Werkswohnungen steuerlich begünstigt“, fügt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Veronika Peters an. Stellen Arbeitgeber eine Wohnung vergünstigt zur Verfügung, dann bleibt der geldwerte Vorteil steuerfrei – vorausgesetzt, der Arbeitnehmer zahlt mindestens zwei Drittel der ortsüblichen Miete. Immer mehr Arbeitgeber nutzen dies. So bieten beispielsweise die Stadtwerke München erfolgreich Werkswohnungen an: Aktuell beträgt der Bestand mehr als 1200 Wohnungen (Juli 2021), bis 2030 sollen insgesamt 3000 Werkswohnungen entwickelt sein. Aber auch große Unternehmen wie die Deutsche Bahn wollen mit „Wohnraum für Mitarbeitende“ Fachkräfte gewinnen.
„Die Stadt Ingolstadt und ihre Beteiligungsunternehmen sind einer der größten Arbeitgeber in der Region – insbesondere bei sozialen Berufen. Doch gerade in diesem Bereich herrscht ein Mangel an Fachkräften. Eine bezahlbare Wohnung kann somit ein entscheidender Wettbewerbsfaktor bei der Gewinnung neuer Arbeitnehmer*innen und Azubis sein“, ist sich Witty sicher