Ingolstädter Parkhäuser wurden auf Barrierefreiheit getestet
Wie barrierefrei sind Ingolstadts Parkplätze? Dieser Frage ging der Vorsitzende des ACE–Kreisclubs Ingolstadt, Helmut Steinmeier, zusammen mit der Regionalbeauftragten Club, Ursula Hildebrand, am Dienstag, 24. August, nach. Im Rahmen der Clubinitiative „Barrierefrei besser ankommen!“ sind die Ehrenamtlichen bundesweit unterwegs und
messen nach, wie groß die Behindertenparkplätze sind, und schauen sich die Kennzeichnung dieser Parkplätze genau an.
Für den Check hatte Kreisvorsitzender Steinmeier die Tiefgarage Theater West, die oberirdischen Parkplätze im Bereich der Tiefgarage Ost (Schloßlände) und die neu gebaute Congressgarage, ebenfalls im Bereich der Schloßlände, ausgesucht. Bewusst wollte er dabei auch herausfinden, wie sich ein älteres Parkhaus im Vergleich zu einem neu gebauten schlägt.
Die Tiefgarage West zeichnet sich durch viele Säulen aus, die die Aufteilung etwas erschweren, diese Säulen seien aber notwendig für die Stabilität der Tiefgarage, so Steinmeier. Die beiden Behindertenparkplätze finden sich gleich neben der Einfahrt, direkt gegenüber befindet sich der Ausgang zu den Aufzügen. Erfreut zeigte sich Steinmeier, dass neben den normalen auch ein barrierefreier Kassenautomat zur Verfügung steht. „Im Übrigen zum ersten Mal“, merkt Hildebrand
an – insgesamt wurden seit dem 1. Juli in Südbayern 18 Parkplätze und Parkhäuser nach den ACE–Kriterien bewertet, bislang war noch kein Kassenautomat barrierefrei. Bei den drei neuen Checks in Ingolstadt konnten immerhin in der Tiefgarage West und bei den Parkplätzen an der Schloßlände barrierefreie Kassenautomaten bewertet werden. In Sachen gefahrloser Erreichbarkeit, ausreichender Beleuchtung und ebener Parkflächen konnten alle drei Örtlichkeiten punkten. Die Tiefgarage Theater West konnte am Ende zehn von 16 möglichen Punkten erringen, sie wird mit einer Zwei–Sterne-Urkunde ausgezeichnet. Auch der Parkplatz Schloßlände bekommt zwei Sterne, hier konnten Steinmeier und Hildebrand acht von zwölf möglichen Punkten notieren.
Aktuell noch ohne Urkunde steht die neue Congressgarage da. Hier fanden die ACEler nur zwei Behindertenparkplätze vor. Aber: Noch wird gebaut, nach Auskunft der IFG Ingolstadt, die die Parkplätze und Parkhäuser für die Stadt betreibt, seien die beiden ausgewiesenen Parkplätze nur ein Provisorium. „Mit Abschluss der Bauarbeiten, werden die Behindertenparkplätze entsprechend zugewiesen und mit Bodenmarkierungen gekennzeichnet“, so eine Verantwortliche der IFG. Die Congressgarage kommt aktuell auf neun von 16 Punkten – es fehlt nur ein einziger für eine Zwei– Sterne–Urkunde. Dieser Punkt wäre zum Beispiel durch die schon geplanten Bodenmarkierungen zu erzielen. Nach Fertigstellung wird also auch die Conressgarage in Ingolstadt eine Zwei–Sterne– Urkunde erhalten.
Helmut Steinmeier zieht ein positives Fazit: „Es wird schon einiges getan für die Barrierefreiheit beim Parken in Ingolstadt. Wir wünschen uns aber eine noch bessere Kennzeichnung der Behindertenparkplätze sowie die Ausweisung von Eltern–Kind–Parkplätzen. Und: Heutzutage sollten auch E–Ladesäulen barrierefrei zugänglich sein. Ein hoher Bordstein zwischen Parkplatz und Ladesäule macht es Rollstuhlfahrern oder Menschen mit einem Rollator fast unmöglich, den Stecker einzustecken.“
Der ACE Auto Club Europa kümmert sich seit 1965 um alle mobilen Menschen, egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind. Die Kernthemen des Autoclubs mit rund 630.000 Mitgliedern sind die klassische Unfall– und Pannenhilfe sowie Verkehrssicherheit, Elektromobilität, neue Mobilitätsformen und Verbraucherschutz.
Fotos: Hildebrand/ACE