ÖDP/Die Linke: Kammerspiele in überdachtem Turm-Baur-Innenhof?
Eine ganze Reihe von Vorschlägen zum Umgang mit dem geplanten Neubau der Kammerspiele, aus dem Stadtrat von CSU, SPD und UWG, aber auch von den Bezirksausschüssen Südost und Nordwest, sollen im Stadtrat vor der Sommerpause beraten werden. Nun bringt die Ausschussgemeinschaft DIE LINKE/ÖDP noch weitere Anregungen in die Diskussion ein: Wie wäre es mit einer Überdachung des Innenhofes des Turm Baur, der ja auch bisher schon für Freiluft-Aufführungen genutzt wurde? Eine Sanierung des Gebäudes ist ohnehin nötig und bereits auf geplante Kosten von 3,9 Mio. € geschätzt worden, natürlich noch ohne die nun ins Spiel gebrachte Überdachung.
Doch auch zu einem Standort Klenze lassen Linke und Ökodemokraten noch nicht locker: Man ist sich zwar der nicht einfachen Raumfrage neben Lagerhallen mit Archiven des Armeemuseums bewusst, hinterfragt aber, ob nicht trotzdem mit „einem räumlich etwas abgespeckten Neubau („Kammerspiele light“) im Umfeld des Areals des Armeemuseums eine für alle Seiten befriedigende Lösung gefunden werden kann“.
Zudem blicken die Antragsteller auf die freien, ungenutzten Flächen südlich der Depots des Armeemuseums: Man wäre dann zwar nicht mehr direkt am Klenzepark, aber ganz nah dran und hätte die Klenze-Tiefgarage für Theaterbesucher doch im sehr nahen Umfeld.
„Aus der Bürgerschaft werden vermehrt Vorbehalte gegen den Standort auf der Tiefgarage Theater-West geäußert“, schreiben die Stadträte Raimund Köstler, Eva Bulling-Schröter, Fred Over und Christian Pauling, „daher sollten alle denkbaren alternativen Optionen intensiv durchleuchtet werden. Wichtig erscheinen uns dabei vor allem die Innenstadtnähe und die Projektkosten.“
Änderungsantrag zu V0476/21 – Neubau der Kammerspiele
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die Ausschussgemeinschaft DIE LINKE/ÖDP stellt hiermit ergänzend folgenden Antrag:
Ergänzend zum Stadtratsantrag der CSU-Kollegen wird geprüft, ob beim Klenzepark
a.) auf den freien, ungenutzten Flächen südlich der Depots des Armeemuseums Raum für einen Neubau der Kammerspiele erschlossen werden kann.
b.) mit einem räumlich etwas abgespeckten Neubau („Kammerspiele light“) im Umfeld des Areals des Armeemuseums eine für alle Seiten befriedigende Lösung gefunden werden kann.
Es wird geprüft, ob im Rahmen der ohnehin anstehenden und ursprünglich für ab 2021 eingeplanten großen Sanierung des Turm Baur diese um eine Überdachung des Innenhofes erweitert und auf diese Weise eine alternative Option für eine Theaternutzung geschaffen werden kann.
Begründung des Antrags:
Aus der Bürgerschaft werden – nicht zuletzt nach Bekanntwerden der Mehrkosten beim Museum für konkrete Kunst und Design (MKKD) – vermehrt Vorbehalte gegen den Standort auf der Tiefgarage Theater-West geäußert. Daher sollten alle denkbaren alternativen Optionen intensiv durchleuchtet werden. Wichtig erscheinen uns dabei vor allem die Innenstadtnähe und die Projektkosten.
Zu 1b: Bislang wird bei der Suche nach einer Ersatzspielstätte von einer fixen, früh festgelegten Größe für das Projekt ausgegangen. Man sollte aber auch einmal den Spieß umdrehen und fragen: Lässt sich mit mehr räumlicher Flexibilität so bauen, dass ein solches Projekt dennoch sinnvoll in eine Gesamtlösung eingepasst werden kann?
Zu 2: Für den Turm Baur wurden schon 2018 3,9 Millionen Euro für eine Sanierung ab dem Jahr 2021 eingeplant. Im Investitionsplan der Stadt für 2020 war diese Position mit Terminierung „zukünftig“ noch enthalten, für 2021 fehlt diese nun. Selbst wenn man zwischenzeitlich anderen Projekten eine höhere Priorisierung zuerkannt hat: der Sanierungsbedarf bleibt bestehen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Raimund Köstler, Stadtrat
gez. Eva Bulling-Schröter, Stadträtin
gez. Fred Over, Stadtrat
gez. Christian Pauling, Stadtrat
Foto: Kammerspiele Modell/Archiv