15-jähriger Ingolstädter wurde verschleppt und misshandelt
Wie Ermittlungen der Kriminalpolizei Ingolstadt ergaben, war ein im April zunächst als vermisst gemeldeter 15-jähriger Ingolstädter gegen seinen Willen längere Zeit festgehalten worden. Der mit einem internationalen Haftbefehl gesuchte Hauptverdächtige konnte in Spanien festgenommen werden.
Dem Ermittlungsstand der Kripo zufolge war das 15-jährige Opfer am 15. April aus einer Wohnung verschleppt, misshandelt und in der Folge festgehalten worden. Hintergrund dürften nach bisherigen Erkenntnissen Drogengeschäfte gewesen sein. Einige Tage später konnte der Jugendliche durch Fahndungskräfte der Polizei in Obhut genommen und die ausgelöste Öffentlichkeitsfahndung widerrufen werden.
Die Kriminalpolizei Ingolstadt, die mit einer in der Spitze mit bis zu 70 Beamtinnen und Beamten besetzten Ermittlungsgruppe nach dem jungem Mann gefahndet hatte, führte ihre Untersuchungen nach dem Auffinden des Jugendlichen fort und konnte bislang fünf Tatverdächtige ermitteln. Vier der Verdächtigen im Alter zwischen 17 und 47 Jahren konnten in Ingolstadt festgenommen werden. Es erging jeweils ein Haftbefehl, der gegen Auflagen bei zwei mutmaßlichen Geiselnehmern außer Vollzug gesetzt wurde.
Der als Hauptverdächtiger ermittelte fünfte Beteiligte, ein 21-jähriger Ingolstädter, hatte sich nach der Tat ins Ausland abgesetzt. Er konnte am 17.06.2021 nach überaus aufwändigen Fahndungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit der spanischen Polizei in Marbella festgenommen werden. Die sachleitende Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat daraufhin einen Auslieferungsantrag an die spanischen Behörden übermittelt, dem innerhalb kürzester Zeit stattgeben wurde. Der Beschuldigte wurde am 28.06. an die deutschen Behörden überstellt und am heutigen Tage einem Haftrichter vorgeführt, der die Untersuchungshaft angeordnet hat.
Derzeit werden bei der Kriminalpolizei weiterhin intensive Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat geführt.