Kultursommer 2021 mit vielfältigem Programm
Von der Straßenkunst bis zum Picknick mit Musik – dem Kulturausschuss sind die Planungen für den Kultursommer 2021 vorgelegt worden. Alle Mitglieder stimmten dem Programm zur Re-Aktivierung der Kulturszene nach dem Corona-Lockdwon zu.
Kulturamtsleiter Tobias Klein erläuterte die Rahmenbedingen: Fördermittel in Höhe von 500 000 Euro werden aus dem bundesweiten Förderprogramm Kultursommer 2021 der Kulturstiftung des Bundes aus dem Rettungs- und Zukunftspaket der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bereit gestellt. Die Stadt steuert weitere 100 000 Euro bei. Bis Ende des Jahre dürfen diese Fördermittel eingesetzt werden: „Wir werden deshalb im Herbst auch das Lichtstromfestival wieder durchführen,“ so Klein.
Geplante Projekte:
Ein wichtiger Teil des Kultursommers ist die an der „neun“ installierte trotzdemjetzt- Bühne. Das Flair ist dort laut Sitzungsvorlage „irgendwo zwischen Kreuzberg, dem Glockenbach-Viertel und Manchester angesiedelt“ und entsprechend wird das Konzertprogramm dort gestaltet – mit Blues, Club-Abenden, Indie-Sounds, Open-Mic-Sessions und weiteren Formaten.
An einem Wochenende im (Kultur-)Sommer 2021 sollen High-Tech-Drohnen auf der Donau ausgeklügelte Choreographien fliegen und dabei gigantische Lichtbilder auf dem Nachthimmel erschaffen. Eine solche Drohnen- und Lichtshow ist die perfekte Symbiose aus Magie und Technik, die nicht nur äußerst spektakulär ist, sondern auch absolut umweltfreundlich. Die Show soll von regionalen Künstler/-innen gestaltet, von lokalen Unternehmen lichttechnisch in Szene gesetzt und musikalisch untermalt werden.
Die Ingolstädter Innenstadt, speziell die Fußgängerzone, soll von Juli bis September durch Straßenkunst belebt werden. Zusätzlich zu den bisher in der Innenstadt auftretenden Straßenmusiker/-innen sollen noch mehr Musiker/-innen auf die Straße gebracht und die bisherige Frequenz erhöht werden. Auf fest definierten Plätzen, an denen Straßenkünstler/-innen auch länger auftreten können, werden die Schaufenster und der Boden davor auffallend beklebt und bieten so eine „Bühne für die Kunst“.
Wenn der Sommer das Feld für einen hoffentlich goldenen Herbst räumt startet im September mit den Mittwochskonzerten eine kleine kostenlose Reihe, deren musikalischer Schwerpunkt auf Klassik liegt, die aber auch verwandte Genres wie Jazz und Weltmusik präsentieren wird. Nachwuchstalente aus Ingolstadt und der Region teilen sich eine Bühne an einem innerstädtischen Platz (in Abhängigkeit der dann geltenden Corona-Regeln) mit renommierten Künstler/-innen. Für Zuschauer/-innen aller Altersgruppen ist die Reihe eine tolle Möglichkeit zum niedrigschwelligen Kulturgenuss.
Nicht nur die Innenstadt von Ingolstadt, sondern auch die Stadtbezirke Pius-, Konrad und Augustinviertel sollen an verschiedenen Plätzen/Orten bespielt werden, mit Bürger- bzw. Bezirksbeteiligung. Unter einem gemeinsamen Motto „Come together – be together“ gibt es ein gemeinsames Basisprogramm und ein individuelles Programm je Bezirk: Kids Dancing, Seniorenyoga, Tanz- und Folklore mit Vereinen oder Musik von und für Jugendliche – mit lokalen Künstler/-innen, Anwohnern und Vereinen. Möglich sind auch Kabarett, Lesungen oder Theater.
Mit dem Jazzförderpreisträger Bernhard Hollinger arbeitet der KulturKAP e.V. daran, experimenteller (elektronische) Musik eine Plattform zu bieten. So entsteht in der Kunst- und Kulturwerkstatt KAP94 gemeinsam mit den Lo-Fi Playground Sessions eine kuratierte, multimediale wiederkehrende Veranstaltungsreihe, die sich der Digitalisierung und zeitgenössischen Auseinandersetzung von Klang, Bild und Performance widmet. Das Programm setzt sich aus lokalem, regionalem, überregionalem und internationalem Künstler/-innen zusammen. Geplant sind drei Events: Ein Musik-Picknick mit Ambient-Musik ein Open-Air im Dachgarten des KAP94 und eine „Lo-Fi Playground Ausstellung“.
Das Programm/die Aktion „Ein starkes Stück“ – Märchenhaftes Musikkabarett mit Anna Janina Remsperger soll drei Mal innerhalb des Kultursommers am 20./23. und 30. Juli im Kap94 gezeigt werden. Es besteht aus 20 Liedern und der Abend ist aufgeteilt in 2×45 Minuten, Klavierbegleitung von Jascha Nakladal. Deutsche Chansons, die mit kabarettistischen Texten zu einer Geschichte verwoben werden – ein märchenhaftes Musikkabarett mit echten Perlen deutscher Liedgeschichte.
StreetArtig International II. – Freiräume in den Fenstern des DK-Gebäudes, Donaustr. 11. Ein Projekt der Kinder- und Jugendkunstschule Kunst und Kultur Bastei e.V. in Kooperation mit Freddart Streetpainting. Dabei werden sechs internationale Straßenkünstler/-innen sechs Fenster des leerstehenden Gebäudes gestalten. Dabei entstehen Einblicke in völlig neue Räume / Freiräume. Weitere Fenster auf der Seite des Gebäudes werden von Kindern und Jugendlichen der Kunst und Kultur Bastei e.V. gestaltet. Am Abschlusswochenende des Festivals ist ein Rahmenprogramm vor dem Gebäude mit Workshops für Kinder und Jugendliche und Livemusik geplant. Über den gesamten Zeitraum des Festivals lädt unser PopUpArt Piano vor dem Gebäude Passanten zum Spielen ein.
Drum Circle im Klenzepark, in der Fußgängerzone oder auf der trotzdemjetzt-Bühne im Juni/Juli/August 2021 mit Charly Böck, Freischaffender Percussionist, Drum Circle Facilitator und Bandleader. Er präsentiert mit unterschiedlichen Handpans an unterschiedlichen Orten ganz verschiedene Klangräume. Das Latin Project, sechs Köpfe – eine Musik. Die Combo überzeugt durch Leidenschaft im Spiel und Lässigkeit im Arrangement, eine Mischung, die sich auch in der verführerischen Kombination aus Latin und Jazz widerspiegelt. Die furiose Samba-Percussion-Gruppe Sambapito sorgt durch vielseitige, modern arrangierte Mischung aus brasilianischer Samba, Samba-Reggae und Hiphop-Beats mit heißen Rhythmen unwiderstehlich für gute Laune. Percussion Arts – die meisterlichen Musiker und Tänzer aus drei Kontinenten experimentieren mit einer gemeinsamen künstlerischen Ausdrucksform und Sprache – der Musik.
Der regionale „Filmabend Ingolstadt“ ist eine Open-Air-Veranstaltung auf dem Dachgarten des KAP94. Es werden Filme von Ingolstädter Filmemacher/-innen gezeigt, die bisher keine Plattform haben, ihre Werke einem Publikum zu präsentieren. Angesprochen werden die professionelle und die semi-professionelle Szene sowie Amateure. Der Abend soll entsprechend in Kategorien gegliedert werden. Die Filme werden vom Publikum bewertet und am selben Abend prämiert.
Fünf unterschiedliche Aktionen bringt der Verein Künstler an die Schulen e.V. ein. Zuerst „Der Schwedenschimmel“, eine Lesung aus dem neu erschienen Historienroman aus dem dreißigjährigen Krieg von Charmen Mayer mitten in der Coronapandemie. Die Lesung kann in der Fußgängerzone vor einem Leerstand stattfinden. Dann hat der Verein die Aktion „Pop-up-Store“ geplant. Mehrere Theaterpädagoge/-innen und Künstler/-innen machen szenische Lesungen, Schauspiel, Performance, Stelzengänge, Maskenspiel sowie einen Bilder- und Buchmarkt.
Speziell für Kinder in den Sommerferien ist die Aktion „Komm und Spiel mit mir“ gedacht. In der Fußgängerzone soll mit Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen große und kleine Brettspiele (Mensch Ärgere Dich nicht, Mühle, Dame und/oder Schach) in Mosaiktechnik für den Außenbereich erstellt werden, als Sitz- oder Spielfläche für Jung und Alt. Oder, wenn genügend Zeit ist, soll das Monopolyspiel mit seinen 40 Feldern für den Außenbereich einer Schule erstellt werden.
Die vierte Aktion befasst sich mit „Malerei im Lockdown“. Im Sommer kann eine Ausstellung in einem Leerstand in der Innenstadt mit Videoinstallation, Präsentation der Arbeiten und Gespräche stattfinden.
Die letzte Aktion nennt sich „Impro Leerelos – Kultur hinter Glas“ und sollte in den Monaten Juni bis Oktober immer Donnerstag bis Freitag stattfinden. g’scheiterhaufen theater e.V. spielt und zeigt Improtheater aus einem Leerstand heraus mit Laufpublikum. Lautsprecherboxen werden nach außen gestellt. Interaktion mit dem Publikum erfolgt durch Moderator oder Schauspieler im Außenbereich.
Systemrelevant?! Ein Theaterstück von Francesca Pane und Nicole Titus, dass die Erlebnisse des letzten Jahres in einer bittersüßen Gesellschaftssatire, in der auch der Humor nicht zu kurz kommt, verarbeitet. Aufführungsort ist im Dachgarten des KAP94, die Aufführungstermine sind Juni, Juli oder August. Inhalt: Zwei Schwestern. Eine Wohnung, zwei Meter Abstand. Und eine Pandemie ungeahnten Ausmaßes! Zudem kann sich das Publikum freuen auf eine Phantasie- Tanzshow Performance und das Theaterstück „Damals im nächsten Sommer“ von Leni Brem- Keil. In der Kulturoasis e.V., diesem malerischen, versteckten OpenAir Platz, spielt das Theaterstück über drei Freund/-innen, die einen letzten gemeinsamen Sommer erleben, bevor sich ihre Wege trennen.
Des Weiteren ist eine Förderung der Internationalen Simon-Mayr-Gesellschaft e.V. für die Planung des Gesamtprogramms der Simon-Mayr-Festwoche angedacht.
Die Planung und Durchführung der genannten Projekte ist stets abhängig von den aktuell geltenden Coronavorschriften.
Foto: Archiv/Kastl