Kunstaktion macht ungesehene Performance „Ephemeral Ritual” sichtbar
Anlässlich des ersten Jahrestags des Lockdowns präsentieren die Gemeinnützige Ingolstädter Veranstaltungs GmbH (INKULT) und das AUDI Konfuzius-Institut die Intervention „Trotzdem Jetzt” von Adam Langer als Kunst im öffentlichen Raum.
Großformatige szenische Plakate erinnern an die deutsch-chinesische Performance „Ephemeral Ritual”, die am 13. März 2020 als erste von zahllosen Kulturveranstaltungen dem kurzfristig angesetzten Lockdown zum Opfer fiel. Statt als öffentliches Großereignis zum Auftakt der Ingolstädter Tanztage ging „Ephemeral Ritual” um Performer Qian Geng als intimes Artist’s Meeting ohne Publikum in der Kulturhalle P3 über die Bühne – und sorgte dort für die spektakulären Bilder, wie sie nun stadtweit auf den Plakatwänden zu sehen sind.
Mit der Aktion wollen INKULT und Konfuzius-Institut, die das außergewöhnliche Event an die Donau holten, auf den Kulturaustausch zwischen Ingolstadt und China auch während der Pandemie verweisen und zur Förderung der Ingolstädter Kulturszene appellieren.
Es war eine wilde, raue, spektakuläre Mischung, die die P3 als Ersatzspielstätte ausschließlich für die Akteure und ihr Team erlebte: eine atemberaubende Farb- und Klangschlacht sondergleichen, aufgespannt zwischen chinesischer und bayerischer Ausnahmekreativität. Experimental-Kalligraf Qian Geng, mit Kopf und Haaren den Betonboden bemalend, der Weilheimer Avantgarde-Noiser Anton Kaun, bekannt für seine ohrenbetäubend schönen Dissonanzen, die brasilianische Profitänzerin Yahsmine Maçaira und Tenor-Saxophonist Weng Ziheng boten in der Kulturhalle des Ingolstädter Bildhauers Ludwig Hauser eine unbeschreibliche Mixtur aus Kalligraphie, Krach und Körper, die der Donaukurier später als „Kulturhighlight des Jahres“ würdigen sollten.
Vor Ort natürlich ebenfalls dabei: Der künstlerische Leiter der Aktion, Adam Langer, der im Auftrag des Konfuzius-Instituts die deutsch-chinesische Kulturreihe jiao organisiert und sich als Geschäftsführer seiner Agentur „Agency &“ auf „atypical collaborations“ im Konzert- und Performance-Bereich spezialisiert hat.
Von Langer stammt nun auch das Konzept für die „Intervention“ im öffentlichen Raum: Zehn spektakuläre Bildmotive aus der Live-Performance, an hundert Lichtmasten im Stadtgebiet, lassen das „Ephemere“-Spektakel vom März 2020 Revue passieren. War das Event bisher ausschließlich virtuell nacherlebbar auf der Online-Feuilleton-Seite www.trotzdemjetzt.de von INKULT, holen jetzt die szenischen Bilder der Fotographen Siegfried Dengler, He Lu und Anton Kaun internationale Ingolstädter Kultur mitten in die Stadt.
Zu sehen sein werden die Plakate von Montag, 15. März, bis Donnerstag, 15. April.
Ergänzt wird die Aktion durch das im April erscheinende Kunstbuch „Krakatoa“, das auf 228 Seiten und einer Kassette mit Liveaufnahmen die Aktion „Ephemeral Ritual” und andere Performances aus der Zeit dokumentiert. Eine exklusive Preview auf das Buch gibt es als kostenfreien Stream von Montag, 15. bis Freitag, 19. März, ebenfalls auf www.trotzdemjetzt.de.
„trotzdemjetzt“: Ephemeral Ritual”
• Intervention/Plakataktion im öffentlichen Raum, von 15. März bis 15. April
16 Bildmotive, Din A1, 100 Standorte
• Online: Dokumentation:
www.trotzdemjetzt.de/videodokumention-ephemeral-ritual
• Kunstbuch „Krakatoa“
228 Seiten, icon Verlag, ISBN 978-3-946803-85-0
kostenfreier Stream, von 15. bis 19. März, ebenfalls www.trotzdemjetzt.de
Foto: Siegfried Dengler