THW Ingolstadt startet wieder mit Ausbildung für Gross und Klein
Ganz nach dem Motto „The new Normal“ kehrt langsam eine neue Normalität ein, die sich auch bei dem Start der Grundausbildung 2021 im Ortsverband Ingolstadt zeigt. Die insgesamt 20 neuen Helferanwärter bekommen hierzu an insgesamt sechs Abenden die theoretischen Grundlagen vermittelt.
Den Auftakt hat sich der stellvertretende Ortsbeauftragter Siegfried Schymala natürlich nicht nehmen lassen. Gemeinsam mit der Ausbildungsbeauftragten Franziska Zontar haben sie am ersten Online-Ausbildungstag den neuen Helfern die historischen Grundlagen des THWs erläutert. Darüber hinaus wurde das THW im Gefüge des Zivil- und Katastrophenschutzes sowie hohe Bedeutung der Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz nahegebracht.
Die Online-Theoriestunden sind dabei interaktiv aufgebaut. Das heißt die Helfer erwartet keine blanke Frontalbeschallung, sondern es wird angeregt über die gezeigten Inhalte gesprochen, Fragen geklärt und Erfahrungen aus der Praxis vermittelt. Gerade letzteres sorgt für recht kurzweilige Theorieblöcke. Darüber hinaus können sich die Ausbilder und Helfer dank der verwendeten Online-Plattform nicht nur hören, sondern via Web-Cam auch live und in Farbe sehen.
Diese Kombination erwies sich auch am zweiten Abend als sehr, an dem Gruppenführer der Fachgruppe Räumen Alexander Ruzzi den neuen Helfern die Grundlagen zum Umgang mit Leitern sowie Bewegen von Lasten vorgestellt hat. Ein zentraler Punkt, der über beide bisherigen Theorieblöcke zu erkennen war, ist das Thema Unfallverhütung und somit Schutz unserer Helfer, das bei dem THW stets großgeschrieben wird.
Nach Abschluss der sechs Theorieabende geht es dann über in die Praxis. An insgesamt fünf Wochenenden lernen die Helfer, wie das gelernte Theoriewissen praktisch angewendet werden kann und die Helfer als Team auf mögliche Gefahrensituationen vorbereitet werden. Auch hierfür sind die Helfer bereits gewappnet und können erste praktische Übungen mit ihren Übungsleinen daheim durchführen.
Auch die THW Jugend ist wieder aktiv
Endlich wurde auch die THW Jugend wieder aktiv werden und traf sich– Corona konform – in Gruppen im THW Gebäude in Ingolstadt.
Die insgesamt 14 Junghelfer zwischen 10 und 16 Jahren wurden aus diesem Grunde vorab durch die Jugendausbilder in zwei Gruppen aufgeteilt. Für Gruppe eins bedeutete dies um 8:15 Uhr umziehen und zum Dienst melden. Der Tag startete anschließend direkt mit einem ersten Rätsel.
Nach kurzem Grübeln in Kleingruppen war das Rätsel schnell gelöst und die Antwort deutete zugleich die nächste Station an: Der Klenzepark in Ingolstadt. Nun hieß es für Gruppe eins „aufsitzen“ und mit drei THW Fahrzeugen ab zur Saturn Arena. Dort angekommen wurden alle Siebensachen gepackt und die Gruppe hat sich – angeführt von Jugendbetreuer Christian Riedel und Helfer Marcus Brauer, in Richtung Klenzepark in Bewegung gesetzt.
Nach einem kurzen Fußmarsch war das Ziel erreicht und die mobile Kommandozentrale am Siebenbürger Platz aufgebaut. Anschließend hatte die Helferin Franziska Zontar das Thema des ersten Übungsszenarios bekannt gegeben: Grundlagen der Funkausbildung sowie Orientierung und Lagekartenführung in Form einer Schnitzeljagd, wartete auf unsere Junghelfer.
Neben den Grundlagen des Funkens wurden die Buchstabiertafel erklärt, die Funknamen erläutert sowie die Art und Weise vorgeführt, einen Funkspruch abzusetzen. Anschließend ging es an die Technik des Handfunkgerätes: Einschalten, lauter/leiser stellen, Spruchfunk absetzen und vieles mehr.
Nun wurden die Neu-Funker in drei Gruppen aufgeteilt (Blau, Rot, Grün), mit Funkgerät und Lagekarten ausgestattet und auf den Weg zu ihren unterschiedlichen Startpunkten geschickt. Nach Erreichen hieß es: „Heros Gruppe Blau von Heros Gruppe 1, kommen“. – „Hier Heros Gruppe 1, kommen“. Mit vollem Körpereinsatz überwindeten unsere Junghelfer nun Mauern, passierten Burggräben und lösten Rätsel um Rätsel. In insgesamt 13 Aufgaben mussten Denkmäler gefunden, französische Parfüms identifiziert und die Länge des Bachlaufs bestimmt werden. Jede gelöste Aufgabe lieferte einen Lösungsbuchstaben, die schlussendlich das Lösungswort „THW Sprechfunk“ bedeuteten. Nach vielen gelaufenen Schritten und einer kurzen Auszeit auf dem Spielplatz ging es zurück zum Ortsverband.
Währenddessen am OV:
Pünktlich um 8:45 Uhr traf sich Gruppe zwei ein und startete mit dem zweiten Szenario des Tages: Unter Leitung von Jugendbetreuerin Elke Schmidt und Helfer Jens Abel wurden die Grundlagen zum Arbeiten mit Leitern und das Retten aus Höhen wiederholt und praktisch geübt. Das richtige Tragen sowie das Erweitern einer Steckleiter wurde zunächst trainiert, wobei die anschließende Zugprobe natürlich nicht fehlen durfte.
Das Aufstellen der Leiter erledigten die Junghelfer ebenso souverän wie die Prüfung der Standfestigkeit. Im Zuge der Leitersicherung konnten dann auch gleich die Leinenfertigkeiten wiederholt werden, dies bedeutete die Anwendung von Mastwurf, Halbschlägen sowie Kopfschlag.
Als krönender Höhepunkt stellten die Jugendhelfer die Leiter in der schiefen Ebene auf und trainierten die Rettung aus Höhen. Dazu bestückte die Jugendbetreuer einen Schleifkorb mit einer Übungspuppe, der mit vereinten Kräften aus fünf Metern Höhe entlang der Steckleiter sicher zu Boden geführt wurde.
Nach der gemeinsamen Stärkung bei einer ordentlichen Portion Spaghetti tauschten die zwei Gruppen die Übungsszenarien und die Jugendhelfer durften gleich wieder angreifen: Die einen beim Funken, die anderen beim Tragen von Leitern.
Fotos: THW Ingolstadt