SPD fordert eine Weiterentwicklung des Fahrradverkehrs in Ingolstadt
In einem Antrag fordern die Sozialdemokraten die Stadtverwaltung auf, den Fahrradverkehr in Ingolstadt weiterzuentwickeln. Unter andrem regen sie an, die Erneuerung, Erweiterung und qualitative Verbesserung aller Radverkehrswege systematisch voranzutreiben. Außerdem sollen Kreuzungsbereiche hinsichtlich einer komfortablen und stressfreien Nutzung durch Radfahrer zielgerichtet überprüft und bei Bedarf umgestalten werden. Ebenso wird eine regelmäßige Überprüfung der Radverkehrsanlagen angeregt. Dafür soll die Stadt Mittel aus dem Sonderprogramm des BMVI „Stadt und Land“ für den Neu- und Ausbau der Fahrradinfrastruktur beantragen.
Gemeinsam mit dem ehemaligen Leiter des SPD-Arbeitskreises Verkehr, Manfred Meier, hat der Stadtrat Quirin Witty den Antrag formuliert. „Wir sind beide leidenschaftliche Radfahrer und legen die meisten unsere Wege mit dem Fahrrad zurück. Doch dabei merken wir schnell, dass es noch viel Verbesserungspotenzial gibt, obwohl Ingolstadt ein gutes Radwegenetz hat. Immer wieder gibt es gefährliche Situationen, zum Beispiel durch Autofahrer, insbesondere beim Rechtsabbiegen“, erklärt Witty. Die beiden wünschen sich, dass wichtige Rahmenbedingen für den Radverkehr getroffen werden, um so das Fahrrad als Verkehrsmittel noch mehr zu fördern. Viele der Radwege sind zu schmal, gerade für Eltern mit Fahrradanhänger, erläutert Witty weiter. Außerdem sieht er großen Verbesserungsbedarf in vielen Kreuzungsbereichen, wie zum Beispiel an Feselen-, Asam- oder Wenigstraße.
„Gerade in Zeiten von Corona hat das Fahrrad als Verkehrsmittel stark an Stellenwert gewonnen. Wir sollten diesen Trend unterstützen“, findet der Fraktionsvorsitzende Christian De Lapuente „Eine gute Radinfrastruktur ist ein wichtiger Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und für das Freizeitangebot an die Bevölkerung“, ergänzt der Ausschusssprecher für Stadtentwicklung Dr. Manfred Schuhmann.
In Ingolstadt ist diesbezüglich in den letzten Jahren nicht ausreichend viel geschehen. Deswegen findet die SPD, ist eine umfassende Aufwertung sowie eine quantitative wie auch qualitative Fortentwicklung dringend erforderlich.
Antrag Weiterentwicklung des Fahrradverkehrs in Ingolstadt
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
für eine zielgerichtete Verkehrswende muss der Fahrradverkehr in Ingolstadt mit Nachdruck weiterentwickelt werden. Folgerichtig wurde im Rahmen der Neuaufstellung des Verkehrsentwicklungsplanes für die Stadt Ingolstadt im Jahr 2017 formuliert: „Ingolstadt setzt zukunftsorientiert auf das Fahrrad als städtisches Verkehrsmittel“. Das erfordert eine deutliche Stärkung des Fahrradverkehrs. Da in Ingolstadt diesbezüglich in den letzten Jahren nicht ausreichend viel geschehen ist und es insbesondere an einer zielgerichteten und systematischen Ausweitung, Verbesserung und Erneuerung der Radverkehrsanlagen mangelt, sind Anstrengungen zu einer umfassenden Aufwertung sowie zu einer quantitativen wie auch qualitativen Fortentwicklung erforderlich.
Die SPD-Stadtratsfraktion stellt deshalb folgenden Antrag:
1. Die Erneuerung, Erweiterung und qualitative Verbesserung aller Radverkehrswege sind systematisch voranzutreiben,
2. Dabei sind die vorliegenden Verordnungen und Empfehlungen (StVO, VwV, ERA, RaST, Vorgaben des ADFC, Kriterien von BraIN für die Vorrangrouten) für die Radverkehrsanlagen zu beachten. Diese Vorgaben sollten für die zielgerichtete Einplanung des Radverkehrs im Straßenraum maßgebend sein.
3. Die Kreuzungsbereiche sind hinsichtlich einer komfortablen und stressfreien Nutzung durch Radfahrer systematisch zu überprüfen und bei Bedarf umzugestalten.
4. Da die Nutzung des Fahrrades nicht nur vom Fahrweg, sondern auch von der Abstellmöglichkeit am Zielort maßgeblich abhängt, sind ausreichend viele, sichere und witterungsgeschützte Abstellanlagen für den Fahrradverkehr vorzuhalten, dabei sollten auch große zentrale Anlagen vorgesehn und gegebenenfalls mit Servicediensten verbunden werden.
5. Es ist eine ausreichende Finanzierung der notwendigen Maßnahmen für den Fahrradverkehr dauerhaft sicherzustellen.
6. Die Radverkehrsanlagen sollten regelmäßig überwacht, Mängel erfasst und Ausbesserungen zügig durchgeführt werden.
7. Das BMVI hat das Finanzhilfe-Sonderprogramm „Stadt und Land“ aufgelegt. Mit den Mittel, die bis 2023 abgerufen werden können, sollten der Aus- und Neubau der Fahrradinfrastruktur gefördert werden. Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen welche Projekte gefördert werden können und dementsprechend die Bundesmittel abzurufen.
Begründung:
Zusätzlich zu den beschriebenen Forderungen ist anzufügen, dass
• viele Radwege zu schmal sind und an manchen Strecken die Aufhebung der Verkehrswegbenutzungspflicht angeordnet werden muss;
• die Zunahme des Radverkehrs mit Pedelecs, Anhängerverkehren und Lastfahrrädern mehr als die Regelbreite erfordert;
• Beispiele für den Ausbau von Kreuzungen an der Feselen-, Asam-, Wenigstraße und Heydeck- Östliche Ringstraße zu finden sind;
• in Ingolstadt, im Gegensatz zu vergleichbaren Großstädten, zentrale überdachte und sichere Fahrradabstellungen, kombiniert mit Servicediensten, gänzlich fehlen;
• eine systematische Überprüfung und Sammlung der Schwachstellen und Mängel nicht erkennbar sind. Verbesserungen werden meist nur im Zusammenhang mit allgemeinen Straßenbaumaßnahmen durchgeführt.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Christian De Lapuente (Fraktionsvorsitzender), Quirin Witty, Dr. Manfred Schuhmann