Einzigartiger Alleskönner für das Räumen von Radwegen
Ganz vorne wird der Schnee geschoben, dann wird der Weg gekehrt und hinten raus gibt’s noch eine wohl dosierte Portion Sole. Die Ingolstädter Kommunalbetriebe haben eine ganz spezielles Schmalspurfahrzeug für die Schneeräumung auf Radwegen im Einsatz. Das Multifunktionsfahrzeug (auf dem Bild mit seinem „Piloten“ Florian Schärl) ist vorne mit einem Räumschild mit rotierender Kehrwalze und hinten mit einem Streuaufsatz für Sole ausgerüstet: Das Schild schiebt den meisten Schnee auf die Seite, der restliche Schnee wird durch die Kehrwalze zur Seite gekehrt und anschließend erfolgt die Auftragung von Salzsole über den hinteren Streuaufsatz, um die Radwege gut befahrbar zu machen. Dieses Kombination ist dabei eine „Ingolstädter Entwicklung“, denn zunächst war das Gefährt vom Hersteller nur mit einer Kehrwalze ausgeliefert worden. Da sich gerade im Süden der Republik aber größere Schneemengen ergeben und das auch bei Einsätzen in Ingolstadt festgestellt wurde, nahm man mit dem Hersteller Kontakt auf, der dann eine zusätzliches Räumschild entwickelte. Schließlich ergab sich außerdem die Frage, ob man denn nicht nur räumen, sondern mit dem Schmalspurfahrzeug auch Sole streuen könne. Auch diese Komponente wurde nun hinzugefügt und so ist – im Lauf von drei Jahren – ein „Alleskönner-Räumfahrzeug“ für die INKB entstanden. Bei einem Ingolstädter Unikat ist es dabei nicht geblieben, denn auch die Stadt München hat inzwischen so eon Fahrzeug bestellt, das durch Erfahrungswerte aus Ingolstadt optimiert worden ist.
Und warum streut das „Ding“ Sole? „Sole spart bis zu zwei Drittel Salz,“ erklärt Thomas Schwaiger, Vorstand der Ingolstädter Kommunalbetriebe (INKB). Ein „ökologisch differenzierter Winterdienst“ ist das Ziel in Ingolstadt. Deswegen haben die Kommunalbetriebe auch ein neues Streugerät für reine Sole angeschafft. Es überprüft während der Fahrt die Bodentemperatur und ändert selbstständig die Streumenge. Reine Sole setzen sie vorbeugend bei Temperaturen um null Grad bei Gefahr von überfrierender Nässe ein. Die Kommunalbetriebe haben dafür in ihre Soleanlage investiert und sie auf den neuesten technischen Stand gebracht. Damit können sie leichter und schneller reine Sole für ihre Einsätze vorbereiten.