Scheuer übergibt Fördermittel für INCity-TakeOff
„Vor einem Jahr war auch schlechtes Wetter“, scherzte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer mit Blick auf seinen letzten Besuch in Ingolstadt. Damals, vor nicht ganz einem Jahr, standen rund 1500 Menschen auf dem Rathausplatz und betrachteten ein Flugtaxi, das nicht flog. Inzwischen ist das Thema „UAM“, also Urban Air Mobility zumindest in Ingolstadt nicht mehr so außergewöhnlich. Dazu haben auch die vielen Wissenschaftskooperationen und Forschungsprojekte, die gefühlt jede Woche ins Leben gerufen wurden, beigetragen. Nun war Andreas Scheuer wieder in „mobiler Mission“ nach Ingolstadt gekommen, um im Historischen Sitzungsaal des Alten Rathauses Fördermittel für das Projekt INCity-TakeOff zu übergeben.
v.l.: Prof. Dr. Vahid Salehi (EDMS), OB Christian Lösel, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, Franziska Hörand (Digithinx), MdB Reinhard Brandl, Dr. Afshin Afshari ( Fraunhofer IBP), MdL Alfred Grob und Thorsten Bunz (Lilium)
„Eigentlich müsste dynamisch in dINamisch umgeschrieben werden,“ meinte der Minister und lobte die Stadt Ingolstadt für ihr Engagement in Sachen Air Mobility. „Der Mut ist bemerkenswert. Ingolstadt ist schon eine Turboregion.“ 36 Projekte in Deutschland werden vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert, der INCity-TakeOff ist eines davon. Hier erarbeiten die Stadt Ingolstadt zusammen mit dem Institut EDMS, Lilium, Fraunhofer IBP und Digithinx ein Komplett-Konzept für die Planung von Start- und Landeplätzen für Flugtaxis. Ganz konkret soll das nun am Beispiel des Ingolstädter Hauptbahnhofs erforscht werden. Wo könnte man im Zug des Neubaus einen Vertistop (ein Landeplatz) oder gar einen Vertiport (mehrere Landeplätze) platzieren? Kann man bestehende Gebäude nutzen? Wie ist die Anbindung an andere Mobilitätskonzepte, etwa Bus und Bahn? Wie sieht es mit Lärm und Emissionen aus? Prof. Dr. Vahid Salehi, erster Vorsitzender des IEDMS e.V., erläuterte den Gästen im Historischen Sitzungsaal, was man sich unter der „Planung von KI-basierten Vertiports und Vertistops unter Berücksichtigung der Anforderungen für urbane Start- und Landeplätze (so der Titel des Projektantrags)“ vorzustellen hat: „Wir wollen alle Anforderungen versuchen zu verstehen.“ Die Ergebnisse der Forschungen sollen dann anderen Städten als „Blaupausen“ dienen.
Spezialisierte Mitarbeiter gefragt
Urban Air Mobility ist „kein Ersatz für den ÖPNV“, betonte Oberbürgermeister Christian Lösel. Und er erklärte auch bei dieser Gelegenheit, dass es um den Erhalt des Wohlstands und damit um die Arbeitsplätze der Zukunft gehe. Wie das mit diesen Arbeitsplätzen der Zukunft laufen könnte, zeigt das Beispiel des Instituts EDMS aus München. „Wir haben erst vor einer Woche unser Büro in der Münchener Straße eröffnet,“ erklärte dazu Prof. Dr. Vahid Salehi. „Der regionale Bezug ist für uns wichtig.“ Der Standort Ingolstadt sei für ideal: „Es geht nicht um die Größe der Stadt, sondern um die Technologie.“ Und für diese Technologie brauche man künftig auch bei EDMS vor allem eines: zusätzliche spezialisierte Mitarbeiter.
Mit den 1,7 Millionen Euro an Fördermitteln des Verkehrsministeriums (genau 146 944 Euro bekam dabei die Stadt Ingolstadt) können die INCity-TakeOff Projektpartner nun los legen.