Saubere Flotte auf Erfolgskurs
Ingolstadt entwickelt sich weiter erfolgreich zum Mobilitätszentrum. Treiber des Fortschritts ist dabei der ÖPNV: Die Ingolstädter Verkehrsgesellschaft baut ihren Bestand an modernen, umweltschonenden und leistungsfähigen Bussen weiter aus und garantiert den Fahrgästen Sicherheit, Pünktlichkeit und Komfort.
Der ÖPNV hat in Ingolstadt einen hohen Stellenwert: 2019 erzielt die INVG mit 57.383 Ein-steigern an Werktagen erneut einen Rekord. Das Fahrgastplus von 3,1 Prozent basiert unter anderem auf den Fahrgaststeigerungen bei den Linien im 15-Minuten-Takt. Mit einem Plus von über 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr tragen auch die Nachtlinien zum Wachstum der INVG bei. Zur Erinnerung: Von 2015 bis heute war der Fahrgastzuwachs ungefähr doppelt so hoch wie die allgemeine Bevölkerungsentwicklung in Ingolstadt in diesem Zeitraum.
Um diesen Erfolgskurs fortzusetzen, wird der Fuhrpark der Ingolstädter Verkehrsgesellschaft fortlaufend modernisiert und ausgebaut. 2018 schaffte das Unternehmen bereits zehn neue Busse an. Auch in diesem Jahr wurde der Bestand um 20 Busse – darunter 16 Gelenkbusse mit umweltfreundlicher Hybridtechnik und höherer Kapazität – aufgestockt. Für 2020 ist der Kauf von weiteren 20 Bussen geplant. Je nach Größe sind folgende Investitionen geplant: Solobusse mit Hybridkomponenten schlagen netto mit fast 275.000 Euro zu Buche. Gelenk-busse (Länge: 18,75 Meter) kosten 353.122 Euro, mit Hybridkomponente knapp 370.000 Euro bei einer Länge von 18,10 Metern. Die Gesamtinvestition wird durch den Freistaat Bayern gefördert. Insgesamt sollen künftig fast 300 hochmoderne und leistungsfähige Busse im Auftrag der INVG auf den Schanzer Straßen unterwegs sein.
Oberbürgermeister und INVG Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Christian Lösel lobt denn auch: „Neue Busse mit noch mehr Komfort und höchstem Umweltstandard, Taktverstärkungen und Erweiterung der Echtzeit-Info stehen zusammen mit der Inbetriebnahme des Bahnhofs Ingolstadt Audi für moderne, vernetzte Mobilität und Nachhaltigkeit in unserer Stadt.“ Zu-gleich hat der OB alle städtischen Tochtergesellschaften gebeten, die rasche Umsetzung der europäischen „Clean-Vehicle-Richtlinie“ in Ingolstadt zu überprüfen. Bekanntlich will die EU, dass Behörden und öffentliche Unternehmen vornehmlich emissionsarme Fahrzeuge einsetzen. Bis 2025 müssen demnach mindestens 45 Prozent der neu beschafften Busse einen alternativen Antrieb (Wasserstoff, batterieelektrisch, Gas-Busse) besitzen, bis 2030 gilt eine Quote von 65 Prozent.
„Umweltschutz durch neue Technologien ist grundsätzlich der richtige Ansatz, der unser Klima und unsere Arbeitsplätze rettet!“, betont Oberbürgermeister Lösel und fügt hinzu: „Es ist richtig, dass die öffentliche Hand mit gutem Vorbild vorangeht und auf saubere Fahrzeuge setzt. Allerdings dürfen die Kosten hierfür nicht allein zu Lasten der Kommunen gehen, sondern müssen anteilig gefördert werden“, fordert der Ingolstädter OB. Zudem müssen noch einige Kernfragen geklärt werden: So ist nicht klar, ob beispielsweise batteriebetriebene Bussen die nötigen Wagen-Umlaufzeiten der Linien überhaupt schaffen können. Testflotten in anderen Städten haben hier bislang zu ernüchternden Ergebnissen geführt.
Dabei drängt die Zeit: Der Ingolstädter Stadtrat muss ab 2020 eine Grundsatzentscheidung treffen, welche der möglichen Technologien die Schanzer bevorzugen sollten – Wasserstoff, batterieelektrisch oder neue Kraftstoffe? Diese haben unterschiedliche Anlaufkosten und Folgekosten. Eine Abstimmung mit dem Bayerischen und dem Deutschen Städtetag ist daher dringend erforderlich, damit in Ingolstadt keine Insellösung entwickelt wird. „Nach bisheriger Lesart ist die neue EU-Richtlinie für Kommunen herausfordernd“, weiß Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel. „Glücklicherweise hat Ingolstadt bereits vor einem knappen Jahr da-mit begonnen, ein Wasserstoff-Netzwerk in der Region zu gründen, an dem neben Herstellern auch weitere Akteure in diesem Bereich teilnehmen.“