Klinikum: Wenn der Umbau umgebaut wird
Beim Neujahrsempfang im Klinikum Ingolstadt ging es auch um die „Sanierung der Sanierung“.
Zahlen (37 237 Patienten wurden 2019 vollstationär behandelt), FOCUS Auszeichnungen (z.B. für die Schlaganfallbehandlung in der Klinik für Neurologie), Zertifizierungen (z.B. für die Krankenhausapotheke) und die Vorstellung der neuen Direktoren und Sektionsleiter waren wie gewohnt ein Teil des Neujahrsempfangs im Klinikum Ingolstadt. Schließlich ist es Tradition zu diesem Anlass das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und gleichzeitig auf die Ereignisse des gerade angebrochenen Jahres zu blicken. Aber ein Großereignis, das das Krankenhaus seit vielen Jahren beschäftigt und – nach Meinung des Aufsichtsratsvorsitzenden Christian Lösel und der Geschäftsführung des Klinikum – viel zu lange dauert, ist die Generalsanierung. Die bisherigen Planungen gehen von einer Bauzeit bis 2038 aus: „Das dauert mir zu lange,“ betonte Christian Lösel. „Die Sanierung muss besser, schneller und weniger belastend voran gehen.“ Erste, neue Gutachten hätten ergeben, dass das Funktionsgebäude erhaltenswert ist, alle anderen Bauten brächten für einen weiteren betrieb deutliche Einschränkungen mit sich. Eine Änderung der Planungen würde zwar kurzfristig zu Verzögerungen führen, aber das sei der richtige Schritt, so Lösel, der die Gäste der Veranstaltung übrigens gleich im frisch gebackenen „Regierungssitz“ begrüßte.
V.l.: Dr. Andreas Tiete, PD Dr. Lars Henning Schmidt, Prof. Dr. Markus Rentsch, Monika Röther und Dr. Christian Lösel
Die Kaufmännische Klinikums Geschäftsführerin Monika Röther erklärte dazu: „Wir würden uns sogar einen Neubananteil von 100 Prozent wünschen.“ Zumindest wolle man nun aber um das zu erhaltende Funktionsgebäude neue Bereiche „andocken“. Aktuell wird dazu an einem neuen Plan gearbeitet: „Wir werden Mitte 2020 das neue Konzept vorstellen“, so Röther: Zuvor hatte der Medizinische Geschäftsführer und Ärztliche Direktor des Klinikums, Dr. Andreas Tiete die Änderungen in der Patienten-Verweildauer angesprochen, die eine neue Struktur erfordern würden, um effizient zu arbeiten. Die aktuellen Räumlichkeiten entsprächen dabei nicht den Ansprüchen von Mitarbeitern und Patienten. Eine schnellere Sanierung mache außerdem Sinn, weil man auch betriebswirtschaftlich von jedem Jahr weniger profitieren würde. Für die Sanierung des Klinikums hat der zuständige Ausschuss und der Ingolstädter Stadtrat 326 Millionen Euro genehmigt.
Angesprochen wurden an diesem Abend aber auch andere Themen, etwa die Notaufnahme, die zu viele Patienten behandeln muss, die eigentlich keine Notfälle sind. Es ging um die Gründung der Abteilung für Schmerztherapie, die geplante Einrichtung einer Alters-Traumatologie und die Einrichtung einer psychiatrischen Tagesklinik in Eichstätt. Themen war auch die Ausbildung und die Stellenbesetzung, sowie der Einsatz moderner Medizintechnik und deren Finanzierung. Es ging um den Abschied von Dr. Florian Demetz (Direktor des Notfallzentrums), der Schlagzeilen verursacht hatte: „Es ist eine ganz normale Entwicklung, dass ein Chefarzt sich neuen Herausforderungen stellt,“ bemerkte dazu Dr. Andreas Tiete. Und schließlich stellten sich zwei Neuzugänge vor und berichteten von ihren ersten Eindrücken am neuen Arbeitsort: Prof. Dr. Markus Rentsch leitet die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie und PD Dr. Lars Henning Schmidt ist der Direktor der neuen Klinik für Pneumologie und Thorakale Onkologie.
Nach dem offiziellen Teil (inkl. Musik von „Lichtfänger“ aus Landshut) begab man sich in das Personalcasino, wie wieder ein schmackhaftes Buffet auf die geladenen Gäste wartete.
Fotos: Arzenheimer