Erstes Festival für Flamenco in Ingolstadt
Zum ersten Mal findet in Ingolstadt ein Flamenco-Festival statt. „Der tolle Erfolg der Andalusischen Nacht, die zwei Mal total ausverkauft war, und die Tatsache, dass es im weiteren Umkreis kein solches Festival gibt, haben uns bewogen, diesen neuen Akzent im Kulturleben Ingolstadts zu setzen“, sagt Matthias Neuburger, Leiter des Kulturzentrums neun und der Neuen Welt.
Vom 13. bis 22. September tauchen die Gäste und Teilnehmer ein in das Lebensgefühl Südspaniens. Andalusien – kaum eine Region Südeuropas erfuhr im Wandel der Zeit derart vielfältige Einflüsse: Karthager, Römer, Araber, Goten, Muslime, Christen, Juden und die „Gitanos”. Ihr reiches kulturelles Vermächtnis breitet eine besondere Magie über das ohnehin zauberhafte Land und wurde überliefert in den Liedern und Tänzen des Flamencos.
Das ¡flamenco! Festival 2019 Ingolstadt startet am Freitag, 13. September, um 20 Uhr in der Neuen Welt mit Ricardo Volkert & Ensemble. Mit rassiger Gitarre, ausdrucksvollem Tanz, virtuosem Violoncello und Gesang begeben sich die Musiker auf eine Tour, die durch den Süden Spaniens führt. Im Gepäck: traditioneller Flamenco (Tango, Alegrías), andalusische Volkslieder (Cafe de Chinitas, Sevillanas) und wunderschöne Vertonungen spanischsprachiger Dichter (Federico García Lorca, Pablo Neruda, Rafael Alberti, u.a.).
Weiter geht es am Samstag, 14. September, um 20 Uhr im Kulturzentrum neun mit Marco Vargas & Chloé Brûlé Cía. Sie laden die Zuschauer in „Colección Privada“ ein, einige der wertvollsten Stücke ihrer privaten Repertoire-Sammlung anzusehen. Der Abend stellt eine sehr persönliche Werkschau dar: von minimalistisch bis traditionell, von klassisch bis zeitgenössisch. Jedes Werk ist einzigartig und vervollständigt die Gesamtschau dieser außergewöhnlichen „Privatkollektion“.
Am Donnerstag, 19. September, darf sich das Publikum auf das Quartett Rasgueo freuen. Die Band spielt ab 20 Uhr in der Neuen Welt und präsentiert „Berlin's finest flamenco jazz“. Die Musiker schlagen eine Brücke zwischen Jazz und Flamenco, doch auch Einflüsse aus Klassik und Folk sind nicht ausgeschlossen. Die einzigartige Verschmelzung dieser verschiedenen Stile prägt einen Sound, der in jeder eigenen Komposition leicht erkennbar ist.
Den Abschluss des Flamenco-Festivals Ingolstadt bildet Compania Flamenca Vicky Barea am Freitag, 20. September, um 20 Uhr im Kulturzentrum neun. „Flamenco – voz de mi alma – Stimme meiner Seele“ ist ein sehr persönliches Konzert, in dem die verbindende Kraft des Flamencos zwischen der Kunst und dem Leben, zwischen Künstler und Zuschauer deutlich wird. Der Zuschauer findet sich in jedem Ausdruck, in jedem Gefühl der Künstler wider. Ein Flamencoabend mit vielen verschiedenen Nuancen, der in seiner Vielseitigkeit zu einem einzigartigen fulminanten Ganzen verschmilzt.
Zusätzlich zu den Konzerten bietet die Tanz- und Kulturwerkstatt zahlreiche Workshops an, die alle in der Tanz- und Kulturwerkstatt (Manggasse 8) stattfinden.
Den Auftakt macht Marco Vargas am Samstag, 14. September, zwischen 10 und 12 Uhr. In seinem Workshop dreht sich alles um Tarantos, eine Stilrichtung des Flamencos. Wie sieht das richtige Warm-up aus und welche Tanztechnik steckt hinter den Tarantos? Zudem widmet sich dieser Workshop der rhythmischen Einheit, dem Compas: genaues Hören und Verstehen ist hierbei angesagt, um dann auch schon einzelne Choreographien aufs Parkett zu legen.
Am selben Tag zwischen 12.15 und 14.15 Uhr unterrichtet Chloé Brûlé die vielseitige Flamencoform Buleria in ihrer charakteristischen Variante „Buleria de Jerez“. Der Workshop gliedert sich in die drei Teile Warm-up, Entwicklung von Körper- und Raumbewusstsein sowie die richtige Atmung.
Weiter geht es am Samstag, 21. September, von 16.30 bis 17.30 Uhr mit einem Flamenco-Schnupperworkshop für Kinder. Sabine Schäffer-Leurpendeur experimentiert mit Fächern, Tüchern und ersten Flamencorhythmen. Von 17.30 bis 19.30 Uhr können dann Erwachsene die ersten Versuche im Flamenco wagen. Warm-up, Arbeit mit Atmung und Gewicht, erste Hand-, Arm- und Fußtechnik, Klatschen und eine kleine Choreografie stehen hier im Fokus.
Drei Workshop-Leiterinnen betreuen den Workshop am Sonntag, 22. September, in der Zeit von 10 bis 13 Uhr. Dabei übernehmen Vicky Barea, Maija Emilia Lepistö und Samantha Alcon je eine Stunde und unterrichten Körperarbeit, Tanztechnik, Fußarbeit und Choreographiesequenzen. Alle drei verbindet Professionalität, sehr respektvoller und motivierender Umgang mit den Kursteilnehmern und tiefes Wissen um die Thematik des Flamencos.
Den Abschluss dieses Tages bildet ab 16.15 Uhr eine Flamencotausch- und Kaufbörse. Hier können Röcke, Kleider, Batas, Schuhe, Fächer, Kastagnetten, CDs, DVDs und vieles mehr erworben werden.
Ebenfalls am 22. September steht dann noch der Flamencofilm von Carlos Saura „JOTA – mehr als Flamenco“ im Vhs-Programmkino an. Weitere Informationen unter: www.neun-ingolstadt.de
Flamencotausch- und Kaufbörse, Röcke, Kleider, Batas, Schuhe, Fächer, Kastagnetten, CDs, DVDs etc. Sonntag, 22. September, ab 16.15 Uhr
Die Workshops im Rahmen des Flamenco Festival 2019 Ingolstadt veranstaltet die Tanz- und Kulturwerkstatt Manggasse 8, 85049 Ingolstadt
Verbindliche Anmeldung für die Workshops unter Telefon 0176 51109556 oder per E-Mail an flamenco-ingolstadt@gmx.de
Foto: Diana Szyndrowski