Oberbürgermeister regt neue Partnerstadt in Indien an
Die Republik Indien ist die größte Demokratie weltweit. Sie umfasst 1,37 Milliarden Menschen. Die indische Kultur gehört zu den ältesten und vielfältigsten Kulturen der Erde und hat ganz Süd- und Süd-Ost-Asien geprägt.
Die indische Volkswirtschaft ist derzeit die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt und weist sogar noch schnellere Wachstumsraten auf als China.
Verschiedene deutsche Städte unterhalten Städtepartnerschaften mit Städten in Indien. Teilweise bestehen diese bereits 50 Jahre und mehr.
Städtepartnerschaften werden auch als „kommunale Außenpolitik“ bezeichnet und haben zum Ziel, Schüler-Austausch, Studenten-Austausch, den kulturellen Austausch und das kulturelle Verstehen in einer zunehmend internationalen Welt zu stärken.
Konzentrierten sich die Städtepartnerschaften nach dem zweiten Weltkrieg insbesondere darauf, dass durch den Krieg tief gespaltene Europa auch durch kommunale Aktivitäten zu einen, haben jüngere Städtepartnerschaften zwischenzeitlich verstärkt zum Ziel, Schülern und Jugendlichen durch Bildungsaustausch und kulturellen Austausch den Zutritt zur internationalisierten Welt von morgen zu erleichtern. Schülerinnen und Schüler sollen somit die Möglichkeit erhalten, globale Bildungsbürger zu werden.
Durch frühzeitige Initiativen seitens der Stadt Ingolstadt konnten in den vergangenen Jahrzehnten auch bedeutende internationale Großstädte wie Moskau-Zentralstadt und Foshan im prosperierenden chinesischen Pearl-Fluss-Delta gewonnen werden. Für eine kleine Großstadt wie Ingolstadt ist dies nur dadurch möglich geworden, dass die Städtepartnerschaften frühzeitig angebahnt wurden, als die internationale Bedeutung dieser Ziel-Städte noch deutlich geringer war. Heute zählen diese Initiativen zu den erfolgreichsten der Stadt.
Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel: „Unsere Kinder und Enkelkinder müssen sich in einer zunehmend globalisierten Welt immer stärker zurechtfinden. Die individuelle Mobilität und die Anforderungen des Arbeitsmarktes der Zukunft machen es notwendig, ihnen bestmögliche Bildungschancen für den immer härteren und immer internationaler ausgetragenen Kompetenzwettbewerb um kluge Köpfe zu bieten.
Hierzu gehört auch der Blick über den europäischen Tellerrand in Richtung Asien. Die asiatischen Länder China und Indien werden in wenigen Jahren eine gewichtige internationale Rolle einnehmen. Die schiere Bevölkerungsmasse, die zentrale geostrategische Lage, das deutlich höhere Wirtschaftswachstum und die Jahrtausende alte und gefestigte Kultur machen sie zu den interessantesten Zielländern der Zukunft.
Ich möchte daher für die bestmögliche Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder eine neue Städtepartnerschaft mit einer Stadt in Indien anregen. Diese Partnerschaft sollte insbesondere den Schüler- und Studenten-Austausch Ingolstädter Schulen und Hochschulen nochmals verstärken.“
Kulturreferent Gabriel Engert wurde daher vom Oberbürgermeister gebeten, für die Stadtratssitzung im Herbst eine Beschlussvorlage auszuarbeiten, die die Suche nach einer geeigneten Partnerstadt in Indien zum Ziel hat. Der Stadtrat wird bei Beschluss und Auswahl eines geeigneten Standorts intensiv mit einbezogen.
Wie bei anderen Partnerschaften auch, sollte dazu ein kleines Team aus Vertretern des Standortes zusammengestellt werden, das eine Analyse zur Auswahl einer möglichst geeigneten Part-nerstadt vornimmt. Bereits bestehende Hochschul-Partnerschaften beziehungsweise Niederlassungen des Freistaates Bayern in Indien können in die Überlegungen mit einbezogen werden. Gleiches gilt für Standorte von Audi/VW.
Insgesamt ist es Aufgabe des Bildungsreferates den Schüleraustausch weiter zu stärken, um unseren Kindern und Enkelkindern die bestmöglichen Wettbewerbsvorteile für ihre Zukunft zu verschaffen. Die Austauschprogramme müssen daher für alle Partnerstädte weiter gestärkt werden.