Audi Abgasmanipulation viel größer?
Der Ingolstädter Autobauer soll nach Recherchen des Bayerischen Rundfunks und des Handelsblatts nicht nur eine, sondern vier Abschalteinrichtungen zur Manipulation von Abgastests eingesetzt haben. Das Kraftfahrtbundesamt habe dabei Kenntnis über alle Varianten gehabt, aber nur eine Abschalteinrichtung als illegal eingestuft. Der BR zitiert den Juristen Martin Führ von der Hochschule Darmstadt, der auch Gutachter im Abgas-Untersuchungsausschuss des Bundestags war: "Ich lese die Dokumente so, dass die Behörde bei allen vier Strategien davon ausgeht, dass es sich um eine Abschalteinrichtung handelt, daran besteht kein Zweifel. Und es bestehen auch keine Zweifel daran, dass sie nicht nötig waren für den Motorschutz, denn dann hätte man sie nicht herausnehmen können."
Das Verhalten des Kraftfahrtbundesamtes im Diesel-Skandal wird laut BR von der Staatsanwaltschaft München II, die gegen 27 Beschuldigte im Zusammenhang mit dem Diesel-Komplex bei Audi ermittelt, kritisch gesehen. So soll ein Staatsanwalt das KBA im Januar 2016 aufgefordert haben, bei Erkenntnissen über illegale Abschalteinrichtungen nicht zuerst Audi, sondern vorher die Staatsanwaltschaft zu kontaktieren.
Alle Infos zu den Recherchen finden Sie unter: https://www.br.de/nachrichten/derfallaudi,RUPhP7s