Sensationsfund im Georgianum
Bei den Untersuchungen des Georgianums im Zuge der bevorstehenden Sanierung ist Deutschlands älteste Karzer entdeckt worden. Der winzige Raum unter dem Treppenaufgang, in dem zuletzt Mülltonnen standen, entpuppte sich als historisch einzigartiges Zeugnis, stammt er doch aus dem Jahr 1496 und ist damit das älteste noch erhaltene „Studentengefängnis“ auf deutschem Boden. Bis zu drei Tage dauerte dort die Haft – und die Insassen haben dabei ihre Spuren an den Wänden hinterlassen. Heute würde man das „Grafitti“ nennen.
Da die Unterlagen über die Studierenden in Ingolstadt bis heute erhalten sind, kann – im Maximalfall sogar 500 Jahre später – noch nachvollzogen werden, wer hier eingesperrt war. Von einem Student mit Nachnamen Asperger ist da zum Beispiel die Rede. Hier werden weitere Forschungen noch die ein oder andere Geschichte zu Tage fördern, die dann auch nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten in die touristischen Angebote der Stadt mit einbezogen werden können. Mit den Bauarbeiten kann sofort begonnen werden, wenn der Bund, der 5,7 Millionen Euro an Fördermitteln dafür locker gemacht hat, grünes Licht gibt (der entsprechende Beschluss ist im Haushalt bereits verabschiedet).
Nicolai Fall und Reinhard Brandl im Karzer
Der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl und Oberbürgermeister Christian Lösel ließen sich vom Geschäftsführer der INKoBau, Nicolai Fall, den Sachstand vorstellen. Auch Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle, Ulrike Brand (Leiterin Stadtplanungsamt) und Josef Dintner (Stadtplanungsamt) waren vor Ort, um die „Sensation“ in Augenschein zu nehmen.