CIRCUS CURIOSO vor dem Münster in Ingolstadt
Nanu, was war denn da los? Wer Samstagabend rund um das Münster in Ingolstadt unterwegs war, hat womöglich seinen Augen und Ohren nicht getraut. Violinen spielen eine angenehme Melodie, dazu verbeugt sich ein sehr alter Mann mit einer leuchtenden Kugel in der Hand vor dem Publikum. Eine Frau in einem dank LED-Technik leuchtendem weißen Kleid sorgt für erstaunte Blicke, als sie mit ihrer Violine und einem ebenfalls durch LED-Birne leuchtenden Bogen die aus den Lautsprechern klingende Melodie imitiert. Bei diesen beiden und weiteren Fantasiefiguren handelt es sich um Darsteller des „CIRCUS CURIOSO“, der im November in Ingolstadt die „Unzeit“ besiegen will.
Die Macher aus Stadt und Umkreis, die auch das Münster in blau und rosa Licht getaucht haben, um ihre Fantasiewelt zu erzeugen, haben mit ihrer Aktion auf das Vorhaben ab dem 14. November im Kulturzentrum neun am Hauptbahnhof aufmerksam gemacht. Das scheint auch funktioniert zu haben – blieben doch immer wieder vorbeilaufende Passanten stehen und hielten einen Moment inne und sahen den traum-ähnlichen Zeitlupenbewegungen zu.
„Das ist genau das, was wir mit unserer Show erreichen wollen“, sagt der Veranstalter Giuseppe Cota. „Wir leben in einer wahnsinnig hektischen Zeit, beeinflusst von Smartphone, Facebook, Instagram, Verkehrslärm und so weiter. Wir wollen bei unseren Aufführungen die „Unzeit“, die im Grunde jeder von uns selbst hervorruft, besiegen und die Zuschauer in einer Welt voller Fantasie und atemberaubender Kostüme entführen und so für etwas Entschleunigung sorgen.“
Die im Münsterumfeld ungewohnten Klänge hat auch gleich eine Anwohnerin nachsehen lassen, was da los ist. „Ich bin nochmal aus den Federn gestiegen und erlebte diesen traumhaften, unserer Zeit so angemessenen Trailer. Ich war hellauf begeistert und freue mich auf die Premiere.“ Diese Anwohnerin war nicht die Einzige, die Samstagabend in den Bann des Stückes „Zeit“ gezogen wurde.
„Wir hatten auch Zuschauer, die unsere Gruppe vom Auto aus in der Fußgängerzone gesehen haben. Du musst sofort parken, hat die Frau zu ihrem Mann gesagt und beide haben sich dann den kleinen Ausschnitt aus dem Programm angesehen“, erzählt Giuseppe Cota begeistert. „Ein Dank geht vor allem an die Moritz-Pfarrei und an Dekan Bernhard Oswald für die Unterstützung und das Entgegenkommen bei unserer Aktion vor dem Münster.“
Karten für dieses Theaterstück, das es in der Form in Ingolstadt bislang noch nicht gegeben hat, gibt es ab sofort an allen bekannten Vorverkaufsstellen oder online unter www.circus-curioso.de.
Fotos: Max Foerster