Einblicke in die Arbeit der Stadtverwaltung – Tag der offenen Tür am 21. September
Wie sieht eigentlich das Büro des Oberbürgermeisters aus? Was dachte sich Architekt Gabriel von Seidl, als er das Alte Rathaus gestaltete? Wer hat sich schon alles ins Goldene Buch der Stadt eingetragen? Das sind nur drei Fragen, auf die Ingolstadts Bürgerinnen und Bürger am Samstag, 21. September, eine Antwort bekommen werden. Zwischen 10 und 16 Uhr öffnen die Stadtverwaltung und ihre Tochterunternehmen die Türen, erlauben informative, spannende und besondere Einblicke hinter die Kulissen. Über hundert Programmpunkte an über 30 Standorten machen den Tag zum abwechslungsreichen Erlebnis für die ganze Familie.
Rathausplatz
Das pulsierende Herz der Stadt schlägt natürlich auch am Tag der offenen Tür am Rathausplatz und in den beiden Rathäusern. In sieben Zelten informieren und präsentieren sich das Forstamt, die Migrationsbeauftragte, der Migrationsrat, die Gleichstellungsbeauftragten, das Gartenamt, die Landesgartenschau, das Direktorium, das Umweltamt, das Bürgerhaus, die Musikschule, die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft sowie das Personalamt. Mutige können ihr handwerkliches Können an der Bügelsäge des Forstamtes unter Beweis stellen. Auch die Kinder erwartet ein abwechslungsreiches Programm: Das Amt für Kinderbetreuung und vorschulische Bildung lädt zum
Bobbycarfahren und Roboter programmieren ein. Auch das Spielmobil ist mit zahlreichen Angeboten im Sparkasseninnenhof vertreten.
Altes Rathaus
Spannend ist der Blick in das Büro des Oberbürgermeisters, inklusive der Möglichkeit ein persönliches Foto mit dem Oberbürgermeister zu schießen (13 bis 14.30 Uhr). Auch die Bürgermeister Albert Wittmann und Sepp Mißlbeck sind in ihren Büros anzutreffen und informieren über Themen wie Finanzen, Sport oder Jugend. Im zweiten Obergeschoss bietet das Beteiligungsmanagement einen Überblick über die städtischen Tochterunternehmen. Im Zwischengeschoss erhalten die Besucher Informationen zum Ehrenamt, aktuellen Zahlen aus der Statistik und zu den städtischen Stiftungen. Wer plant, demnächst zu heiraten, kann sich schon mal das Trauungszimmer ansehen und die anwesenden Standesbeamten mit Fragen löchern. Im Historischen Sitzungssaal werden die Goldenen Bücher der Stadt sowie das historische Privilegienbuch gezeigt. Die Baugeschichte des Alten Rathauses wird in Kostümführungen dargestellt – „persönlich“ geführt durch den Architekten Gabriel von Seidl. Im „Fletz“ im Erdgeschoss des Alten Rathauses gibt es bei Kaffee und Kuchen zahlreiche Gelegenheiten zum ungezwungenen Austausch. Auch die Bürgermeister werden dort zu bestimmten Zeiten zum Gespräch zur Verfügung stehen. Musikalische Unterhaltung erfolgt durch die städtische Sing- und Musikschule.
Neues Rathaus
Das Bürger- und Ausländeramt im Erdgeschoss hat bis 12.30 Uhr für Parteiverkehr geöffnet. Die Ausländerinformation bietet qualifizierte Erst- und Verweisberatung. Online sein Auto anmelden? Kein Problem mit den online Dienstleistungen des digitalen Rathauses. Informationen und einen Überblick erhält man ebenfalls im Erdgeschoss.
Im Großen Sitzungssaal im zweiten Obergeschoss bietet sich am Nachmittag die Gelegenheit, mit Stadträten ungezwungen ins Gespräch zu kommen.
Ämter, Tochterunternehmen und Beteiligungen
Nicht nur in und um die Rathäuser ist am 21. September viel geboten. Viele Ämter und Tochterunternehmen haben ein buntes Aktionsprogramm für die Besucher zusammengestellt.
Das umfangreiche Programm mit detaillierten Angaben zu den einzelnen Programmpunkten kann im Internet unter www.ingolstadt.de abgerufen werden. Selbstverständlich sind alle angebotenen Aktionen, Führungen und Angebote im Rahmen des Tags der offenen Tür kostenfrei.
Ebenfalls kostenfrei verkehren zum Tag der offenen Tür die Busse der INVG auf allen Linien im Stadtgebiet. Eröffnet wird der Tag der offenen Tür durch Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel um 10 Uhr bei der Feuerwehr in der Dreizehnerstraße.
Online-Aktion "Offizielles einfach erledigen" startet am Tag der offenen Tür
Einkäufe, Bankgeschäfte, Reisebuchungen – erledigen wir ganz selbstverständlich längst im Internet. Aber was viele nicht wissen ist, dass auch das Rathaus längst online gegangen ist. Eine ganze Reihe von Dienstleistungen können bequem von zu Hause aus oder unterwegs genutzt werden. Das „Online-Rathaus“ hat immer offen: rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche. Man muss sich nicht nach Öffnungszeiten richten und man muss nicht warten. Das spart Zeit, Kosten und Wege!
Die Adresse ins „Online-Rathaus“ lautet www.ingolstadt.de/online.
Mit dem Onlinezugangsgesetz (OZG) hat der Bund festgelegt, dass bis Ende 2022 bundesweit 575 Leistungen über alle Lebenssituation hinweg online zu erledigen sein müssen. Christian Siebendritt, städtischer IT-Referent, ist sich bewusst, dass „sich nicht alle Bürgerinnen und Bürger der Digitalisierung in gleicher Geschwindigkeit anpassen können.“ Die Nutzung der kommunalen Services wird kontinuierlich zunehmen, „allerdings werden auch weiterhin im Rathaus persönliche Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen in den jeweiligen Fachbereichen Unterstützung und Hilfestellung geben.“
Aber damit die Online-Dienste eine breite Akzeptanz finden und es auch mit dem online Ausweisen vorwärts geht, kündigt Christian Siebendritt für den Tag der offenen Tür am Samstag, 21. September, den Start einer Informationsoffensive für die Online-Services an. Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts mit den Auszubildenden der Stadt und dem Verein Bürgerservice (www.buergerservice.org) zeigen Azubis ab kommendem Samstag täglich während der Öffnungszeiten im Neuen Rathaus, wie kommunale und bundesweite Services und Dienstleistungen in unterschiedler Art und Weise genutzt werden können. Außerdem erklären sie wie Anträge mit wenigen Klicks und Eingaben zu erledigen sind. Hierzu wurde ein eigenes Bürgerterminal im Eingangsbereich des Neuen Rathauses installiert.
Darüber hinaus soll die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises bzw. des Aufenthaltstitels stärker bekannt gemacht werden. Wenn Bürgerinnen und Bürger heute im Bürgeramt einen neuen Personalausweis oder bei der Ausländerbehörde einen Aufenthaltstitel beantragen, erhalten sie die Ausweise mit Zusatzfunktion, der sogenannten eID-Funktion.
Seit 2017 werden die Ausweise auch im Ingolstädter Rathaus nur noch mit aktivierter eID ausgegeben. Mit dem eingebauten Chip, können sich die Bürger im Internet oder auch im Rathaus online ausweisen. Wer einen Personalausweis oder einen Aufenthaltstitel im Scheckkartenformat hat und den Chip bei der Ausweisbestellung nicht aktivieren ließ, kann die Funktion auch nachträglich im Rathaus ändern lassen.
Im Ingolstädter Bürgeramt wurden bisher 65.000 aktivierte Personalausweise ausgegeben, bundesweit sind dies nach Schätzungen des Bundesinnenministeriums gut 25 Millionen. „Doch viele Menschen nutzen die Online-Ausweis-Funktion noch nicht“, sagt Siebendritt. „Es ist das Ziel der Stadt, die Akzeptanz der Online-Ausweisfunktionen von Personalausweis und Aufenthaltstitel, die E-Government-Dienste und digitale Leistungen im Bürgerserviceportal weiter zu fördern.“
Christian Siebendritt hebt die Funktionen des elektronischen Personalausweises und des elektronischen Aufenthaltstitels hervor. Eigentlich haben die Ausweise zwei Funktionen. Aus der Ferne lässt sich theoretisch eine rechtsverbindliche Unterschrift leisten. Mit der eID kann im Internet oder an speziellen Bürgerautomaten in Behörden die Identität zweifelsfrei bewiesen werden. Bei Behörden, Versicherungen oder beim Online-Shopping können sich Verbraucher so in ihr Konto einloggen. Identitätsdiebstahl und Missbrauch soll mit dem Online-Ausweis vorgebeugt werden.
„Häufig nachgefragte Amtsgeschäfte wurden von der Stadt bereits angepasst und können bequem am heimischen Computer erledigt werden“, erklärt Dirk Müller, Rechtsreferent und zuständig für die Bürgerämter der Stadt. „Das Smartphone oder das Lesegerät kann den Chip in den Ausweisen auslesen und Daten übertragen.“ Dazu benötigt man neben dem freigeschalteten Personalausweis bzw. Aufenthaltstitel seine persönliche sechsstellige PIN, ein geeignetes externes Kartenlesegerät oder ein geeignetes NFC-fähiges Smartphone oder Tablet und eine Software, zum Beispiel die kostenlose AusweisApp2. Auf dem Chip gespeichert sind Name, Anschrift, Geburtstag und gegebenenfalls Künstler- oder Ordensname und akademischer Titel. Der Anbieter erhält nur die Daten, die er für den Vorgang benötigt. Das Foto, die Seriennummer und der Fingerabdruck, der bislang noch freiwillig gespeichert werden kann, werden dagegen nicht gesendet.
„Vor der Übermittlung der Ausweisdaten können die Anwender sehen, wer die Daten erhält und dass dieser zur Nutzung der Online-Ausweisfunktion berechtigt ist“, sagt Müller. „Nur wer im Besitz des Personalausweises ist und die persönliche Geheimnummer kennt, kann die Online-Ausweisfunktion nutzen. Diese sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung ist sicherer als die verbreitete Ein-Faktor-Authentifizierung mit Nutzernamen und Passwörtern.“
Beliebte Anwendungen bei der Stadt sind Meldebescheinigungen, Melderegisterauskünfte, Führungszeugnisse, Auskünfte aus dem Gewerbezentralregister einholen oder Kraftfahrzeuge abmelden und wiederzulassen. Bundesweit können Bürger unter anderem BAfÖG oder Kindergeld online beantragen, bei der Rentenversicherung das eigene Konto einsehen und beim Kraftfahrtbundesamt das eigene Punktekonto abfragen.
Elektronisch ausweisen können sich Besitzer einer eID bisher bei 101 Diensten. Siebzig Prozent davon sind laut Bundesinnenministerium Kommunen, Länder und Bundesbehörden, der Rest Unternehmen, die sich für das Verfahren zertifizieren mussten. Dazu zählen beispielsweise einige Versicherungen, Banken, die Deutsche Bahn und die Deutsche Post.
Die Bürger können von zu Hause oder unterwegs 24 Stunden am Tag Anträge online erfassen, online einreichen und kostenpflichtige Anforderungen auch sicher online bezahlen. Demnächst kommt neben der Bezahlfunktion für EC- und Kreditkarten auch der häufig genutzte Bezahldienst PayPAL hinzu. Die Leistungen nach Lebenssituationen hat die Stadt im Portal auf www.ingolstadt.de/online übersichtlich gegliedert.
Für den Herbst 2020 hat der Bund die Einführung einer eID-Karte für EU-Bürger geplant.