Regensburger Tram als Vorbild?
Eine Ingolstädter Delegation informierte sich über die ehrgeizigen Pläne für eine Stadtbahn.
Zusammen mit Oberbürgermeister Lösel waren Verkehrsfachleute, Stadträte fast aller Fraktionen (Grüne und ÖDP fehlten) und interessierte Bürger zu einer Informationsfahrt nach Regensburg aufgebrochen, um sich vor Ort über die Planungen für eine Stadtbahn zu informieren. Nach einer Begrüßung durch Bürgermeister Jürgen Huber stellte die Regensburger Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann den Ingolstädter Gästen das Projekt vor. Das Kernnetz beläuft sich auf eine Strecke von 14,5 Kilometern durch die Stadt auf weitgehend eigenen Trassen bei zwei Linien und 35 Haltestellen. Geplant ist ein Fünf-Minuten-Takt je Linie, eine Bahn kann 250 bis 280 Personen transportieren und verbindet die wichtigsten Stationen wie Universität, Klinikum, Hauptbahnhof und Einkaufszentren. Die Stadtbahn, die vom Stadtrat in Regensburg nur gegen eine Stimme beschlossen worden ist, soll voll elektrisch betreiben werden. Welche Auswirkungen während der Bauphase zu erwarten sind, wie die Tram an den ÖPNV u.a. angebunden wird, wie viel Personal nötig ist und wo zusätzliche P+R Plätze eingerichtet werden – all das wurde diskutiert. Und dann sind a ja noch die Kosten: Allein mit 246 Millionen Euro veranschlagt Regensburg den Investitionsaufwand für Trasse, Haltestellen und Energieversorgung, dazu kommen in etwa noch einmal 250 Millionen Euro – die Gesamtkosten liegen damit bei einer halben Milliarde! In Regensburg setzt man dabei darauf, rund 80 % davon gefördert zu bekommen.
An den theoretischen Teil schloss sich ein „praktischer Spaziergang“ und eine Busfahrt entlang der geplanten Trasse an, bevor die Eindrücke bei einem gemeinsamen Mittagessen intensiv diskutiert wurden.
Foto: Thomas Michel