Lebensbedingungen für Geflüchtete verbessern
Mit der "Ingolstädter Erklärung" kritisiert eine Initiative aus Vertreterinnen und Vertretern von Ingolstädter Vereinen, Initiativen und Einzelpersonen die Zustände im Ankerzentrum Manching und seinen Dependancen.
Dazu heißt es in einer Pressemitteilung:
Die Lebensbedingungen von Geflüchteten im Ankerzentrum (MIK in der Max-Immelmann-Kaserne) und seinen Dependancen (P3 an der Manchinger Straße, NBS an der Neuburger Straße und in den Containern in der Marie-Curie-Straße 13) werden schon länger von den vor Ort tätigen Wohlfahrtsverbänden kritisiert. Besonders die Situation für Kranke, Traumatisierte, schwangere Frauen, Wöchnerinnen und Kinder und Jugendliche wird als völlig unzureichend bezeichnet.
Jetzt hat sich eine Initiative aus Vertreterinnen und Vertretern von Ingolstädter Vereinen, Initiativen und Einzelpersonen gebildet, die die Verbesserung der Zustände zum Ziel hat.
Mit der „Ingolstädter Erklärung“ kritisiert die Gruppe die mangelnde Transparenz über die Lebensbedingungen im Ankerzentrum Ingolstadt/Manching und fordert einen Umgang mit asylsuchenden Menschen auf Grundlage der UN-Menschenrechte ein.
Schon immer flüchten Menschen vor Krieg und Verfolgung. Die meisten flüchten innerhalb ihrer Heimatländer oder in benachbarte Staaten außerhalb Europas. Nur ein kleiner Teil von Ihnen kommt in der EU und in der Bundesrepublik Deutschland an. Hier nehmen sie ihr Recht auf Asyl, das ihnen unsere Verfassung gewährt, in Anspruch. Menschen, die fremd und hilfsbedürftig sind, brauchen unseren besonderen Schutz.
Unsere im Grundgesetz verankerten humanitären und rechtsstaatlichen Prinzipien müssen vom Tag der Ankunft an garantiert sein.
Mit der Veranstaltung „Frauen im Asyl“ von Amnesty International und dem Stadttheater im Februar dieses Jahres wurde erstmals eine breitere Öffentlichkeit über die Situation informiert. Die „Ingolstädter Erklärung“ fasst die wesentlichen Kritikpunkte am Umgang mit den Geflüchteten in der MIK und den Dependancen zusammen. „Unnötige Repressalien, wie zum Beispiel die Tatsache, dass Zimmer und Sanitärräume nicht abgeschlossen werden können oder auch dass Familien keinerlei Besuch empfangen dürfen, auch nicht von Verwandten, darf es nicht länger geben“, sagt Monika Müller-Braun, eine der SprecherInnen der Initiative „Ingolstädter Erklärung“.
Aber es geht auch um den grundsätzlichen Umgang der Politik und Zivilgesellschaft mit asylsuchenden Menschen. Die Ankerzentren sind eben nicht nur ein abgeschotteter Bereich am Rand unserer Städte, sondern was dort geschieht, ist ein Gradmesser dafür, wie ernst es uns mit den humanen Werten in unserer Gesellschaft ist.
Die Initiative wird aus der Zivilgesellschaft heraus von einer großen Zahl von Vereinen, Privatpersonen und Parteien unterstützt. Die VertreterInnen der Initiative nehmen Kontakt auch mit ähnlichen Initiativen in weiteren Städten mit Ankerzentren auf.
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